Die estnische Regierungskoalition möchte im Land lebenden Bürgern von Russland und Belarus ihr bisheriges Wahlrecht auf kommunaler Ebene entziehen. Noch offen ist, ob auch die staatenlosen "Nichtbürger" mit sogenannten grauen Pässen betroffen sein sollen. Jedenfalls bedarf es einer Verfassungsänderung, weshalb nun das Parlament die Frage behandeln muss. Die Landesmedien führen dazu eine Grundsatzdiskussion.

Bewohner des von der Sturzflut besonders stark betroffenen Ortes Paiporta haben den spanischen König Felipe VI., Ministerpräsidenten Pedro Sánchez und den Regionalpräsidenten des Gebiets Valencia, Carlos Mazón, während ihrer Inspektion des Katastrophengebiets mit Schlamm beworfen und übel beschimpft. Die chaotischen Szenen führten zum Abbruch des Besuchs. Der König äußerte später Verständnis für die Wut und Enttäuschung.

Die konservative Partei in Großbritannien hat die ehemalige Handelsministerin Kemi Badenoch zu ihrer neuen Parteivorsitzenden gewählt. Badenoch ist damit die erste schwarze Vorsitzende einer großen britischen Partei. Sie gilt als Vertreterin des rechten Flügels der Tories. Kommentatoren bewerten die Wahl sehr unterschiedlich.

Extreme Regenfälle haben Teile der ostspanischen Region Valencia und weitere Gebiete verwüstet: Stellenweise fiel in kurzer Zeit die Jahresnorm an Niederschlägen. Bisher wurden mehr als 150 Todesopfer gezählt. Ausgelöst hat die Katastrophe ein als "Kaltlufttropfen" oder "isoliertes Höhentief" bekanntes Wetterphänomen. Kommentatoren klagen Versäumnisse an.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat für drei Tage Griechenland besucht und um Entschuldigung für die NS-Verbrechen gebeten. "Ich bitte Sie, die Überlebenden und Nachfahren, um Vergebung für die schweren Verbrechen, die Deutsche hier verübt haben", sagte er auf Kreta im Dorf Kandanos, das 1941 von der Wehrmacht vollständig ausgelöscht wurde. Die Reparationsfrage halte Deutschland jedoch für völkerrechtlich abgeschlossen.

In Italien, Frankreich, Ungarn, den Niederlanden und Großbritannien sind Handys – mit im Detail unterschiedlichen Regelungen – bereits weitgehend aus dem Schulalltag verbannt. Zurzeit wird in anderen Ländern wie Finnland oder Estland über entsprechende Verbote nachgedacht – und in den Medien debattiert.

In der Endphase des Wahlkampfs vor der US-Präsidentschaftswahl hat sich der Ton weiter verschärft. Kamala Harris erklärte, dass sie Donald Trump für einen Faschisten halte. Bei einem Wahlkampfauftritt der Republikaner verglich Komiker Tony Hinchcliffe Puerto Rico mit einer "schwimmenden Insel aus Müll". Trumps Wahlkampfteam distanzierte sich später von der Äußerung. Befremdet schaut Europas Presse auf eine gespaltene Gesellschaft.

Die neue britische Regierung setzt auf mehr staatliche Investitionen durch höhere Kreditaufnahmen und Steuererhöhungen insbesondere für Unternehmen, Vermögende und Finanzinvestoren. Die etwa 48 Milliarden Euro zusätzlicher Steuereinnahmen sollen die Wirtschaft ankurbeln und öffentliche Leistungen verbessern, erklärte Finanzministerin Rachel Reeves bei der Vorlage ihres Haushaltsplans. Skepsis und Lob in der Presse.

Beleuchtete Kürbisse, um Süßigkeiten bettelnde Kinder und viel gruselige Verkleidung: Das amerikanische Halloween am Vorabend zum katholischen Allerheiligen am 1. November nimmt seit geraumer Zeit in europäischen Ländern immer mehr Platz ein. Kommentatoren sehen darin eher nicht den Untergang des Abendlandes.

VW will nach Angaben seines Betriebsrats in Deutschland mindestens drei Werke schließen und zehntausende Arbeitsplätze abbauen. Der Autokonzern bestätigte diese Pläne bisher nicht, spricht aber von einer “ernsten Lage” und meldete am Mittwoch einen massiven Gewinneinbruch von 64 Prozent im dritten Quartal 2024. Die Presse analysiert die Ursachen der Krise in Deutschlands wichtigster Industriebranche.

Israel hat dem Palästinenserhilfswerk UNRWA seine Arbeit auf israelischem Territorium ab dem nächsten Jahr verboten. Der Beschluss der Knesset könnte das Leben in den Palästinensergebieten erheblich erschweren, da Israel die Grenzen dorthin kontrolliert. Kommentatoren hinterfragen die Terrorvorwürfe gegen die Organisation und beleuchten Hintergründe.

Die Sozialdemokraten haben mit 52 Sitzen die zweite Runde der Parlamentswahl in Litauen vor der bisher regierenden TS-LKD (konservativ, 28 Sitze) gewonnen. Nun planen sie eine Dreierkoalition mit Vardan Lietuvos (Mitte-links/grün) und einem noch offenen dritten Partner. Drittstärkste Kraft wurde die nationalistisch-populistische Nemuno aušra. Wie ist das Ergebnis zustande gekommen und wie könnte es weitergehen?

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