Am heutigen Donnerstagabend geht die Democratic National Convention in Chicago mit einer Rede von Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris zu Ende. Im Vorfeld des Parteitags hatte Harris die Eckpunkte ihrer Wirtschaftspolitik vorgestellt. Europas Presse versucht sich an einer ersten Zwischenbilanz, wo Harris und die Demokraten im Hinblick auf die Präsidentschaftswahl im November stehen.
In der Region Kursk ist die Ukraine nach eigenen Angaben über 30 Kilometer auf russisches Gebiet vorgerückt und hat drei wichtige Brücken zerstört oder beschädigt. Mit der Offensive solle der Druck auf Russland erhöht und eine Pufferzone geschaffen werden, erklärte Präsident Selenskyj. Europas Medien fragen sich, ob die Strategie aufgeht.
Seit Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine haben mehr als eine halbe Million Menschen Russland verlassen. Mit einem neuen Gesetz will Machthaber Wladimir Putin die Einwanderungshürden senken. Das soll Anreize schaffen für Bürger aus Staaten, in denen die "traditionellen Werte" unterdrückt würden. Ein absurdes Vorhaben, resümiert die Presse.
Auch anderthalb Monate nach dem Wahlsieg des Linksbündnisses NFP zeichnet sich in Frankreich keine Regierungsbildung ab. Am Freitag soll Präsident Macron nun NFP-Premierkandidatin Lucie Castets empfangen, eigentlich strebt sein Lager eine "republikanische Front der Mitte" an, um eine Regierungsbeteiligung der linkspopulistischen LFI zu verhindern, die Teil des NFP ist. Der Geduldsfaden der Kommentatoren ist unterschiedlich lang.
Am Sonntagmorgen wurde in der Kleinstadt Mocejón auf einem Fußballplatz ein offenbar willkürlich ausgewählter Junge erstochen. Der Tatverdächtige, ein Berichten zufolge psychisch labiler 20-jähriger Einheimischer, wurde alsbald festgenommen. Nicht nur die Tat, auch massive rassistische Reaktionen in den sozialen Netzen schockieren Kommentatoren in den spanischen Medien.
Angesichts ihrer Nähe zu Russland drängen die baltischen Staaten auf eine Verstärkung ihrer Verteidigungsfähigkeit. Estland investiert in die Modernisierung seiner Streitkräfte, Lettland setzt auf den Ausbau der militärischen Infrastruktur und debattiert die Wehrpflicht für Frauen. Litauen will die Ausgaben für Verteidigung auf über 3 Prozent seiner Wirtschaftsleistung steigern. Zwiegespaltene Reaktionen.
Die ungarische Regierung will der Freiheitsstatue auf der Spitze des Gellértbergs in Budapest ein großes Kreuz hinzufügen. Es soll auf dem Sockel der Statue platziert werden. Die Freiheitsstatue ist eines der wichtigsten Wahrzeichen der ungarischen Hauptstadt und von fast jedem Punkt der Stadt aus sichtbar. Die Sicht der Kommentatoren auf den aktuellen Vorschlag ist sehr verschieden.
Kamala Harris hat am Freitag ihr wirtschaftspolitisches Programm vorgestellt: Neben der Förderung von Familien und Steueranreizen zum Wohnungsbau stellt sie die Bekämpfung der Inflation ins Zentrum ihrer Kampagne. Exzessive Preissteigerungen bei Lebensmitteln und Medikamenten will sie gesetzlich verbieten. Unter den Wählerinnen und Wählern sind solche Eingriffe laut Umfragen beliebt, in Europas Medien aber umstritten.
Angesichts knapper Kassen ist in Deutschland eine Debatte über Militärhilfen an die Ukraine entbrannt. Einem Zeitungsbericht zufolge sollen nur noch bereits bewilligte Mittel für Kyjiw bereitgestellt, neue nicht mehr genehmigt werden. Statt auf den Bundeshaushalt werde auf Mittel aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten gesetzt. Viel Skepsis bei Kommentatoren.
In Serbien gibt es erneut Demonstrationen gegen die Wiederaufnahme eines Großprojekts zur Gewinnung von Lithium im Jadar-Tal. Die Regierung Vučić und die EU hatten im Juli ein entsprechendes Abkommen unterzeichnet, mit dem Europa unabhängiger von der chinesischen Batterieproduktion werden soll. Doch vor Ort befürchtet man schwere Umweltschäden.
Alain Delon ist tot. Der französische Schauspieler mit Schweizer Pass starb im Alter von 88 Jahren auf seinem Anwesen in einem Dorf südlich von Paris, wo er die letzten Jahre zurückgezogen gelebt hatte. Europas Medien beschäftigen sich in Nachrufen sowohl mit seinem legendären Filmschaffen als Schauspieler und Produzent als auch seiner Haltung zu Fragen von Politik und Moral.