Der türkische Präsident Erdoğan hat Israel mit militärischer Einmischung gedroht, sollte es den Libanon angreifen. Seit dem Überfall der Hamas auf Israel und dem anschließenden Krieg haben sich die Beziehungen zwischen der Türkei und Israel massiv verschlechtert und die Rhetorik Erdoğans hat sich deutlich verschärft. So nannte er die Hamas eine Befreiungsorganisation und verglich Netanjahu mit Hitler. Meint er es diesmal ernst?

Nach der offiziell erklärten Wiederwahl des Präsidenten Nicolás Maduro ist es in Venezuela zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei gekommen. Die Opposition geht von extremer Wahlfälschung aus. Schon im Vorfeld war die aussichtsreichste Gegenkandidatin María Corina Machado aus fragwürdigen Gründen an ihrer Kandidatur gehindert worden. Was alles auf dem Spiel steht, analysiert Europas Presse.

Am Freitag wurden die Olympischen Sommerspiele in Paris eröffnet. Statt wie üblich im Stadion einzulaufen, kamen die Athletinnen und Athleten in Booten die Seine heruntergefahren. Dabei wurden sie von verschiedenen Showeinlagen am Ufer und auf den Brücken begrüßt, um schließlich am Trocadéro gegenüber dem Eiffelturm an Land zu gehen. Kommentatoren bewerten das Ereignis höchst unterschiedlich.

Die orthodoxe Kirche in Rumänien will drei verstorbene Theologen und Geistliche - Dumitru Stăniloae, Ilarion Felea und Ilie Lăcătușu - heiligsprechen, die unter dem Kommunismus gelitten haben. Holocaust-Forscher kritisieren, dass diese in den 1930er und 1940er Jahren offen für die rumänischen Faschisten geworben hätten, die Pogrome gegen Juden verübten. Schriftliche Belege, dass die drei ihre Haltungen später bereut hätten, gibt es nicht.

Zum fünften Mal hat die EU-Kommission die Rechtsstaatlichkeit der 27 Mitgliedsstaaten überprüft. Demnach haben viele Länder Fortschritte gemacht. Massive Kritik gibt es aber weiterhin an Ungarn. Acht Empfehlungen gibt der Bericht an Budapest ab, in allen vier Rechtstaats-Bereichen: Justizsystem, Maßnahmen gegen Korruption, Gewaltenteilung und Pressefreiheit. Bei Letzterer wird auch die Slowakei ermahnt.

Am heutigen Freitag starten in Paris die Olympischen Sommerspiele 2024. Europas Kommentatoren werfen erwartungsvolle Blicke auf die Stadt und das Ereignis, das bisher vor allem von internationalen Konflikten und den harschen Sicherheitsvorkehrungen geprägt zu sein scheint.

Israels Premier Benjamin Netanjahu hat am Mittwoch seine vierte Rede im US-Kongress gehalten. Er verteidigte das militärische Vorgehen im Gazastreifen und versprach einen Sieg über die Hamas. Israel habe viel getan, um Zivilisten zu schützen, die Hamas tue alles, um sie zu gefährden, sagte er. Die demokratische Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi übte scharfe Kritik an der Rede, auch Kommentatoren sind unzufrieden.

Nach dem Rücktritt der estnischen Regierungschefin Kaja Kallas, die künftig EU-Außenbeauftragte in Brüssel werden soll, hat sich in Tallinn diese Woche erstmals das neue Kabinett unter Kallas' Nachfolger Kristen Michal getroffen. Zu den ersten Beschlüssen gehört die geplante Erhöhung der Einkommens- und Umsatzsteuer. Landesmedien sind wenig begeistert.

Ein Gesetzentwurf zur Liberalisierung des polnischen Abtreibungsrechts – ein wichtiges Wahlversprechen von Premier Donald Tusk – ist im Parlament gescheitert: 215 Abgeordnete stimmten dafür, 218 dagegen, 2 enthielten sich und 23 waren abwesend. Die Regierungskoalition aus Liberalen, Moderaten, Konservativen und Linken ist gespalten. Am Dienstag kam es zu wütendem Protest der sogenannten Frauenstreik-Bewegung vor dem Sejm.

Das deutsche Innenministerium hat den Moschee-Verein Islamisches Zentrum in Hamburg (IZH) verboten. Der Verein verfolge verfassungsfeindliche Ziele, verbreite aggressiv Antisemitismus und die Ideologie der Islamischen Revolution im Iran, hieß es aus dem Bundesinnenministerium. Teheran bestellte daraufhin aus Protest den deutschen Botschafter im Land ein. War das Verbot längst überfällig?

Noch ist US-Vizepräsidentin Kamala Harris nach Joe Bidens Rückzug nicht offizielle Kandidatin der Demokraten zur Präsidentschaftswahl. Für viele ihrer prominenten Parteikollegen, Demokraten-Wähler und auch Europas Presse scheint das aber nur mehr Formsache zu sein: Ihre Chancen gegen Trump werden bereits eifrig diskutiert, insbesondere auch ihre Qualitäten als frühere Generalstaatsanwältin des Bundesstaats Kalifornien.

Nach dem von der EU-Kommission und mehreren nordeuropäischen Ländern angekündigten Boykott der ungarischen Ratspräsidentschaft hat auch EU-Chefdiplomat Josep Borrell ein für August in Budapest geplantes Außenministertreffen torpediert und lädt die Minister stattdessen nach Brüssel ein. Dass das Vorgehen umstritten ist – Länder wie Deutschland, Spanien und Luxemburg sind dagegen –, spiegelt sich auch in der Presse wider.

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