Republikanische US-Vorwahlen: DeSantis steigt aus

Floridas Gouverneur Ron DeSantis zieht seine Kandidatur für die US-Präsidentschaft zurück und will nun Donald Trumps Kampagne unterstützen. Das gab DeSantis am Sonntag auf X bekannt. Das Rennen um die republikanische Kandidatur läuft nun auf ein Duell zwischen Trump und Nikki Haley, Ex-Gouverneurin von South Carolina, hinaus. Was bedeutet das für den weiteren Verlauf?

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Olesya Yakhno (UA) /

Kampf zwischen Falken und Isolationisten

Das bevorstehende Duell zwischen Trump und Haley analysiert Politologin Olessja Jachno auf Facebook wie folgt:

„Der (erwartbare) Rückzug DeSantis' zugunsten Trumps zeigt einmal mehr, dass die Vorwahlen der Republikaner nicht einfach ein Wettbewerb zwischen einzelnen Kandidaten sind, sondern ein Kampf zwischen zwei Linien innerhalb der Partei: den Isolationisten und Trumpisten auf der einen und den Anti-Trumpisten und außenpolitischen Falken auf der anderen Seite. Beim unvermeidbaren Kampf um eine Nominierung zwischen Trump und Haley als Vertretern der beiden Gruppen wird es auch um die Positionierung der Republikanischen Partei gehen (was für uns im Kontext der Haltung der Republikaner im Kongress [zur Ukraine-Hilfe] wichtig ist).“

Helsingin Sanomat (FI) /

Der Gegenkandidatin läuft die Zeit davon

Für Helsingin Sanomat steht Donald Trumps Kandidatur so gut wie fest:

„Aus Trumps Sicht hätte DeSantis' Ankündigung zu keinem besseren Zeitpunkt kommen können: Dessen Anhänger werden sich wahrscheinlich hinter Trump stellen, nicht hinter Haley. Vivek Ramaswamy, der sich nach Bekanntwerden des Ergebnisses von Iowa zurückgezogen hat, hat bereits seine Unterstützung für Trump erklärt. Haleys Rückhalt in New Hampshire ist relativ groß, laut einer aktuellen CNN-Umfrage liegt er bei 39 Prozent. Aber Trump hat dennoch einen Vorsprung von mehr als zehn Prozentpunkten. Bei den danach folgenden Vorwahlen wird es noch schwieriger. Haley muss zu viel Boden wettmachen und hat zu wenig Zeit – wenn kein Wunder geschieht.“

Milliyet (TR) /

Haleys Außenpolitik wäre nicht besser

Nur solange man wenig über Trumps Rivalin Haley wusste, konnte sie als hoffnungsvolle Alternative erscheinen, schreibt Milliyet:

„Nur bis Haley Präsidentschaftskandidatin wurde und begann, Ansichten zu verbreiten, die sie bis dahin verschwiegen hatte. ... Mit jedem weiteren Meeting, jeder weiteren Frage und jeder weiteren Antwort wird das Bild von Nikki Haley als einer 'Globalistin' deutlicher, das Trump und Biden in den Schatten stellt. Sie erweist sich als NeoCon, die bereit ist, den Irak und Syrien morgen in drei Teile aufzuspalten, und als Zionistin, die so rasend vor Wut ist, dass sie Palästina und die Idee einer Zweistaatenlösung mit dem Streichholz anzünden würde und Netanjahu uneingeschränkt unterstützt.“