Spaniens Rentner gehen auf die Straße

Tausende Ruheständler haben in mehreren spanischen Städten auf Protestkundgebungen angemessene Renten gefordert. Diese müssten der Inflation angepasst werden, damit die Kaufkraft nicht leide. Spanische Medien teilen ihren Zorn.

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El Mundo (ES) /

Die derzeit größte Herausforderung

Die Demo zeigt, wie wichtig ein funktionierendes Rentensystem ist, kommentiert El Mundo:

„Der erste Adressat der Botschaft der Rentner muss die Regierung sein, die zu lange mit Beschwichtigungen und kurzfristigen Lösungen den Boden dieses Ausbruchs von Unzufriedenheit gedüngt hat. ... Rajoy sollte sich fragen, ob seine jüngste Aufforderung, eine private Rentenversicherung abzuschließen, eine gute Idee war oder eher Unruhe verbreitet hat. ... Der Erhalt eines tragfähigen Rentensystems ist wohl derzeit Spaniens größte Herausforderung, weil er mit allem anderen eng verwoben ist: Demografische Krise, Entvölkerung, Arbeitslosigkeit und unsichere Arbeitsverhältnisse. Ein extrem komplexes Problem, das man weder mit demagogischen Ankündigungen noch mit veralteten Parolen lösen kann.“

ABC (ES) /

Die Rentner haben recht

ABC empfiehlt der Regierung, die Forderungen der Rentner ernst zu nehmen:

„Die Wirtschaftslage erfordert eine Erhöhung der Renten um mehr als das gesetzlich vorgeschriebene Minimum, vor allem wenn man bedenkt, dass die Inflation jetzt anzieht, nachdem die Preise während der Krise gesunken sind. Viele Pensionäre füttern ja noch immer ganze Familien durch. Die Regierung sollte auch nicht vergessen, dass ein wichtiger Teil ihrer Wähler zu dieser Altersgruppe gehört. ... Die Parteien sollten die Ärmel hochkrempeln und Reformen beschließen, damit das Modell langfristig tragbar bleibt. Die starke Konjunktur erlaubt es schon jetzt, die Pensionen deutlich anzuheben.“