Alexander Butjagin, Altertums-Archäologe der St. Petersburger Eremitage, ist in Polen auf Bitten der Ukraine festgenommen worden, die nun seine Auslieferung beantragen will. Butjagin leitet seit 1999 Ausgrabungen auf der Krim. Da die Ukraine seit der russischen Besetzung 2014 dafür keine Genehmigungen mehr erteilt hat, betrachtet sie dies als partielle Zerstörung von Kulturerbe-Denkmälern.

Beim heutigen EU-Gipfel liegt eine zentrale Frage auf dem Tisch: Soll die EU der Ukraine einen Milliardenkredit gewähren, der sich aus eingefrorenen russischen Vermögen speist? Russland behielte formell die Ansprüche auf die fortan dauerhaft blockierten Gelder. Rückforderungen aus Moskau würden aber nur akzeptiert, wenn es künftig Kriegsreparationen zahlt. Ein Großteil dieser russischen Reserven liegt beim Finanzinstitut Euroclear in Belgien.

Nach Frankreich hat nun auch Italien seine Skepsis gegenüber der für Samstag von der EU-Kommission anvisierten Unterzeichnung des Mercosur-Abkommens zum Ausdruck gebracht. Der Abschluss sei "verfrüht", erklärte Premierministerin Giorgia Meloni am Mittwoch. Auch Kommentatoren sehen trotz geplanter Schutzklauseln für Agrarprodukte nicht alle Widerstände gegen den Freihandelspakt ausgeräumt.

US-Präsident Donald Trump hat eine 10-Milliarden-Dollar-Entschädigungsklage gegen die BBC eingereicht. Er wirft der britischen Rundfunkanstalt vor, eine Dokumentation über den Sturm auf das Kapitol so zusammengeschnitten zu haben, dass es eine "falsche” und "böswillige" Darstellung seiner Person sei. Die BBC kündigte an, sich verteidigen zu wollen.

Der autoritäre Machthaber in Belarus, Alexander Lukaschenka, hat am Samstag 123 politische Gefangene auf freien Fuß gesetzt und ausweisen lassen. Zu den Begnadigten gehören die politische Aktivistin Maryja Kalesnikawa, der ehemalige Präsidentschaftskandidat Wiktar Babaryka und Friedensnobelpreisträger Ales Beljazki. Die USA hatten zuvor die Aufhebung ihrer Sanktionen gegen die belarusische Kalium-Industrie angekündigt.

Die EU-Kommission hat am Dienstag neue Pläne zur Regulierung der Autoindustrie vorgestellt. Das sogenannte Verbrenner-Aus soll aufgeweicht werden: Unter bestimmten Umständen könnten auch nach 2035 Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor neu zugelassen werden. Autobauer müssten garantieren, dass der Kohlendioxidausstoß ihrer Neuwagen im Schnitt 90 Prozent niedriger liegt als im Vergleichsjahr 2021. Geteiltes Echo in den Kommentarspalten.

Ein Hongkonger Gericht hat den Demokratie-Aktivisten und Medienunternehmer Jimmy Lai nach zwei Jahren Prozess schuldig gesprochen. Das Strafmaß gegen den 78-Jährigen wird zu einem späteren Zeitpunkt verkündet. Ihm wurde "Verschwörung zur Kollaboration mit ausländischen Kräften" vorgeworfen. Für Europas Medien demonstriert das Urteil den diktatorischen Charakter des chinesischen Systems.

Das britische Magazin The Economist hat Portugal zur besten Volkswirtschaft des Jahres gekürt. Bewertet wurden 36 wohlhabende Staaten. Die Regierung in Lissabon hat die Auszeichnung zum Anlass genommen, sich selbst für ihre Arbeit zu loben. Portugiesische Medien sehen das teilweise anders.

Nach dem Attentat am Bondi Beach gehen die Ermittler davon aus, dass es sich um einen antisemitisch motivierten Anschlag handelt und die Täter von der Ideologie der Terrormiliz IS beeinflusst waren. Die beiden Angreifer schossen am Sonntag an Sydneys berühmten Strand auf Teilnehmer einer Feier zum jüdischen Lichterfest Chanukka. 15 Menschen wurden getötet, 40 weitere verletzt. Wie nah Australien ist, zeigt ein Blick in Europas Presse.

Nach zwei Tagen Verhandlungen über eine Friedenslösung für die Ukraine haben die Beteiligten in Berlin Optimismus verbreitet: Bundeskanzler Friedrich Merz sprach von einer "echten Chance" auf Frieden, die USA hätten "beachtliche rechtliche und materielle Garantien" in Aussicht gestellt. Die europäischen Verbündeten der Ukraine haben ihrerseits eine "multinationale Truppe" zur Sicherung eines Friedens mit Russland vorgeschlagen.

Bei der Stichwahl um das chilenische Präsidentenamt hat José Antonio Kast den Sieg davon getragen. Der Rechtspopulist lag mit gut 58 Prozent der Stimmen vor seiner kommunistischen Gegenkandidatin Jeannette Jara, die rund 42 Prozent erreichte. Kommentatoren fragen sich, was die äußerst konservativen Einstellungen des neuen Manns an der Staatsspitze für das Land bedeuten.

Mit der Vereidigung aller Ministerinnen und Minister am Montag auf der Prager Burg ist die Bildung der neuen rechtspopulistischen Regierung aus Ano, der Autofahrerpartei Motoristen sowie Freiheit und direkte Demokratie (SPD) in Tschechien formal beendet. Kommentatoren debattieren, wie sich das Kabinett unter Premier Andrej Babiš positionieren wird, insbesondere gegenüber Russland und der Ukraine.

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