Beim diesjährigen Eurovision Song Contest standen weniger die musikalischen Beiträge im Zentrum der Aufmerksamkeit als Proteste gegen die Teilnahme Israels, auf der Bühne, im Publikum und vor der Veranstaltungshalle. Die European Broadcasting Union (EBU) hatte zuvor erneut betont, dass politische Inhalte beim ESC verboten sind.

Die sozialdemokratische PSC hat die Regionalwahl in Katalonien gewonnen, die absolute Mehrheit separatistischer Parteien ist Geschichte: Die bisher regierende ERC rutschte auf den dritten Platz ab, noch hinter Carles Puigdemonts Partei Junts. Kommentatoren analysieren die Gründe und diskutieren, ob PSC-Chef Illa bei der Regierungsbildung – wie Pedro Sánchez in Madrid – auf eine Zusammenarbeit mit den Separatisten setzen sollte.

Zu Beginn seiner fünften Amtszeit hat Präsident Wladimir Putin den seit 2012 amtierenden Verteidigungsminister Sergej Schoigu abberufen und überraschend den bisherigen Ersten Vizepremier Andrej Beloussow auf diesen Posten ernannt. Die Presse beleuchtet, warum der Kreml seine Armee mitten im Ukraine-Krieg einem zivilen Wirtschaftsprofi anvertraut.

Erstmals seit acht Jahren hat sich Erdoğan mit einem Vertreter der größten Oppositionspartei CHP getroffen. Was der türkische Präsident und CHP-Chef Özel genau besprachen, ist nicht bekannt. Dennoch schlägt es Wellen in den Kommentarspalten der Landespresse.

Das rumänische Parlament hat ein Gesetz gebilligt, wonach man bei Steuerhinterziehung in Höhe von bis zu einer Million Euro - statt bisher 100.000 Euro - straffrei ausgehen kann, falls man bereit ist, den Betrag innerhalb eines Monats nachzuzahlen. Auch soll es dann keine Ermittlungen zu Hintergründen und Beteiligten geben. Einheimische Medien halten das für kontraproduktives Laissez-faire.

Russland hat in der Nacht zu Freitag eine Offensive gegen die nordöstliche ukrainische Grenzregion Charkiw gestartet. Rund 4.000 Menschen wurden evakuiert. Kyjiw vermutet ein Ablenkungsmanöver, damit ukrainische Truppen von der Front aus weiter östlichen Regionen abgezogen werden. Auch Medien diskutieren, was die Angriffe zu bedeuten haben.

350 Millionen wahlberechtigte Europäerinnen und Europäer aus 27 Ländern wählen in rund einem Monat das EU-Parlament. Angesichts eines erwarteten Rechtsrucks und gigantischer Herausforderungen unter anderem in der Sicherheits- und Klimapolitik blickt die Presse skeptisch auf die kommende Legislaturperiode.

Mit den üblichen Militärparaden hat Russland den 79. Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland begangen. Wladimir Putin und seine Propagandaorgane zogen dabei deutliche Parallelen zwischen dem damaligen Kampf gegen Hitler und Russlands heutigem Krieg in der Ukraine. Putin sollte lieber einmal kritisch in den Spiegel schauen, empfehlen Kommentatoren.

Chinas Staatschef Xi Jinping war auf Europareise - mit den Stationen Paris, Belgrad und Budapest. Während ihm zum Auftakt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vorwarf, Europa mit subventionierten Gütern zu "überschwemmen" und mit "harten Entscheidungen" drohte, war der Empfang in Serbien und Ungarn wärmer - denn beide Länder setzen auf Pekings "Neue Seidenstraße".

Die rechtskonservative VMRO-DPMNE hat die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in Nordmazedonien klar gewonnen. Die bisherige Oppositionspartei hatte mit EU-skeptischen und nationalistischen Themen Wahlkampf gemacht: So will sie etwa die Umbenennung in Nordmazedonien rückgängig machen und ein Nachbarschaftsabkommen mit Bulgarien aufkündigen. Kommentatoren erörtern die Tragweite des Machtwechsels auf internationaler Ebene.

Mit einer Zeremonie im Kreml ist Russlands Präsident Wladimir Putin am Dienstag für eine fünfte Amtszeit vereidigt worden. Damit kann der 71-Jährige weitere sechs Jahre regieren. Russland werde gestärkt aus dieser schwierigen Zeit hervorgehen, sagte Putin. Viele EU-Vertreter blieben der Veranstaltung fern. Kommentatoren ziehen eine mehr als kritische Bilanz.

Die radikal-islamische Hamas hat nach eigenen Angaben einem Vermittlungsvorschlag über eine Feuerpause im Gazastreifen zugestimmt. Der Vorschlag erfülle Israels Forderungen bei weitem nicht, erklärte Premier Netanjahu, er werde aber eine hochrangige Verhandlungsdelegation nach Ägypten schicken. Die Offensive auf Rafah ließ er fortsetzen, Israels Armee kontrolliert mittlerweile Teile der Stadt und die palästinensische Seite des Grenzübergangs.

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