Ein tödlicher Messerangriff hat in Deutschland für Entsetzen gesorgt: Am Freitag attackierte ein 25-Jähriger mehrere Menschen in Mannheim bei einer Veranstaltung der islamfeindlichen Bewegung Pax Europa (BPE). Ein einschreitender Polizist erlag später seinen Verletzungen. Die Bundesanwaltschaft übernahm die Ermittlungen und will der Frage eines religiösen Motivs nachgehen. Das steht für Kommentatoren bereits fest.

Zum ersten Mal in der Geschichte Mexikos ist eine Frau an die Staatsspitze gewählt worden: Nach ihrem Sieg vom Sonntag wird Claudia Sheinbaum die Nachfolge des linken Präsidenten Andrés Manuel López Obrador antreten, dessen enge Mitarbeiterin sie ist. Kommentatoren fragen sich, ob die Physikerin ihre Chance nutzen kann und wird.

Die Schweiz richtet Mitte Juni eine Ukraine-Friedenskonferenz in einem Hotel auf dem Berg Bürgenstock aus. Russland ist nicht eingeladen. China hat seine Teilnahme vorerst abgesagt. Kyjiw wirft Peking und Moskau vor, andere Länder unter Druck zu setzen, um sie von der Teilnahme abzuhalten. Über Chancen und Gefahren dieser Konferenz und eventueller künftiger Friedensverhandlungen debattiert Europas Presse.

US-Präsident Biden hat einen neuen Plan für eine Feuerpause im Gazastreifen vorgestellt. Das Angebot sieht eine Waffenruhe vor, die zur Freilassung von Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge und einem Abzug israelischer Streitkräfte führen soll. Israels Premier Netanjahu betonte jedoch das Ziel der Zerstörung der militärischen Fähigkeiten der Hamas. In Israel demonstrierten Zehntausende für eine Annahme des Plans.

Immer mehr Nato-Staaten geben der Ukraine mehr Freiheit beim Einsatz westlicher Waffen. Lieferungen aus Polen, Kanada und Finnland sind schon länger nicht mehr an Konditionen geknüpft. Die USA hoben ihre Vorgabe, keine Angriffe mit US-Waffen auf Russlands Territorium zu gestatten, für die Region rund um Charkiw vergangene Woche auf. Deutschland schloss sich daraufhin an. Was bedeutet das für den weiteren Verlauf des Krieges?

Im Prozess um Schweigegeld-Zahlungen an eine Pornodarstellerin hat die Jury Donald Trump einstimmig in allen Anklagepunkten für schuldig befunden. Das Strafmaß soll am 11. Juli bekanntgegeben werden - wenige Tage, bevor die Republikaner Trump erneut zum Präsidentschaftskandidaten nominieren wollen. Selbst wenn der Ex-Präsident ins Gefängnis müsste, könnte er seine Kandidatur aufrechterhalten.

Eine Woche vor der Wahl zum Europaparlament am 6. bis 9. Juni richten die Kommentatoren der europäischen Presse ihr Augenmerk auf die dominierenden Themen und Entwicklungen – und darauf, was im Wahlkampf bisher zu kurz kommt.

Die Fidesz-Partei von Ungarns Premier Viktor Orbán hat ihren gesamten Europawahlkampf auf das Thema Krieg in der Ukraine zugeschnitten: Die Mehrheit der europäischen Länder sei für den Krieg, während die ungarische Regierung für Frieden sei und ein schnellstmögliches Ende des Krieges fordere, einschließlich eines Stopps der westlichen Waffenlieferungen. Regierungskritische Landesmedien nehmen diese Strategie unter die Lupe.

Vom 6. bis 9. Juni stimmen die Wahlberechtigten aus den 27 EU-Mitgliedsstaaten über ein neues Europaparlament ab. Kommentatoren schreiben der Wahl angesichts des zu erwartenden Rechtsrucks eine hohe Bedeutung zu und wünschen sich einen anschlussfähigeren und mitreißenderen Wahlkampf.

Moskau fehlt Geld. Nun hat das Finanzministerium die Grundzüge einer Steuerreform vorgelegt. Ab 2025 soll die Einkommenssteuer für Besserverdiener deutlich erhöht werden - der Höchstsatz steigt von 15 auf 22 Prozent. Die Gewinnsteuer für Unternehmen wird von 20 auf 25 Prozent erhöht, bei der Mehrwertsteuer entfallen Ausnahmen. Ist die Reform die "Anpassung für mehr Gerechtigkeit", als die sie ihre Urheber bewerben?

Drei Tage war Macron auf Staatsbesuch in Deutschland. Der Aufenthalt verlief betont harmonisch: In Dresden warb Frankreichs Präsident für Demokratie und die Verteidigung Europas, bei Bundespräsident Steinmeier betonte man die deutsch-französische Freundschaft. Offensichtliche Differenzen mit Bundeskanzler Scholz, etwa in der Ukraine-Politik, stellten beide Seiten als unwesentlich dar. Ob das stimmt, erörtern Kommentatoren.

Der UN-Sicherheitsrat entscheidet am heutigen Mittwoch über eine Resolution, die das sofortige Ende der israelischen Rafah-Offensive fordert. Zuvor hatte auch der Internationale Gerichtshof der UN ein Urteil gefällt, das viele als Aufforderung an Israel interpretieren, die Offensive zu stoppen. Kommentatoren sind uneins, was das für Auswirkungen hat.

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