Nachdem der inhaftierte PKK-Führer Abdullah Öcalan Ende Februar zur Niederlegung der Waffen aufgerufen hatte, wurde diese Woche der Beschluss der Selbstauflösung der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans bekannt. Die Entscheidung sei zuvor auf einem Parteikongress im Nordirak gefallen, so die kurdische Nachrichtenagentur ANF. Warum diese Nachricht neben Erleichterung auch Sorgen auslöst, zeigt der Blick in Europas Presse.
China und die USA haben im eskalierten Handelsstreit eine deutliche Senkung ihrer gegenseitigen Zölle beschlossen. Nach Beratungen beider Seiten in Genf sinken ab Mittwoch die US-Zölle auf chinesische Importe auf 30 Prozent und die Aufschläge Pekings auf US-Einfuhren auf 10 Prozent. Zuvor lagen die Tarife bei 145 bzw. 125 Prozent. Diese Regelung gilt zunächst für 90 Tage. Die Medien ziehen ihre Schlüsse.
Die Regierungschefs von Großbritannien, Deutschland und Polen sowie Frankreichs Präsident besuchten am Samstag Wolodymyr Selenskyj. Gemeinsam riefen sie aus der Ukraine bei Donald Trump an und bekräftigten die Forderung nach einer 30-tägigen Waffenruhe als Verhandlungsauftakt – andernfalls würden neue Sanktionen gegen Russland folgen. Europas Medien beleuchten die Gruppenvisite der vier Europäer.
Bulgarien wird mit großer Wahrscheinlichkeit Anfang 2026 Teil der Eurozone werden. Am 4. Juni wird ein positiver Konvergenzbericht der EU-Kommission erwartet, der Bulgarien die Erfüllung aller Beitrittskriterien bescheinigen und grünes Licht geben sollte. Doch Präsident Rumen Radew bremst: Er hat sich für ein Referendum ausgesprochen, das die Euro-Einführung stoppen könnte. Die Landespresse hält dagegen.
Nach den heftigsten Kämpfen seit Jahrzehnten im Konflikt um die geteilte Kaschmir-Region haben sich Indien und Pakistan auf einen Waffenstillstand geeinigt. Die Feuerpause ist von der Administration von US-Präsident Donald Trump vermittelt worden. Europäische Kommentatoren befürchten allerdings, dass die Waffenruhe zwischen den beiden Atommächten brüchig bleibt.
Die katholische Kirche hat einen neuen Papst, Leo XIV.: Am Donnerstag, dem zweiten Konklave-Tag, wurde Robert Francis Prevost, ein in Chicago geborener Kardinal mit Staatsbürgerschaft der USA und Perus, gewählt. In seiner ersten Ansprache betonte er die Bedeutung des Friedens in der Welt. Kommentatoren erörtern, was ihn zum Kirchenführer qualifiziert – und inwieweit der Amerikaner auf dem Heiligen Stuhl nun ein Gegengewicht zu Donald Trump darstellt.
Mit einer großen Militärparade gedenkt Russland am heutigen Freitag des Sieges über das nationalsozialistische Deutschland. Staatsgäste aus rund 30 Ländern wie Belarus, China, der Slowakei und Brasilien nehmen teil. Kommentatoren beleuchten sowohl die Symbolik der pompösen Feier in Zeiten des Krieges gegen die Ukraine als auch die Motive der Gäste.
Großbritannien und die USA haben sich auf einen Handelspakt zur Senkung von Zöllen geeinigt. Nach britischen Angaben sollen die Abgaben auf Autoimporte in die USA gesenkt, die auf Stahl und Aluminium abgeschafft und Einfuhrzölle auf US-Waren reduziert werden. Großbritannien hatte zuvor bereits ein Freihandelsabkommen mit Indien auf den Weg gebracht. Europas Presse ist zwiegespalten in der Beurteilung der Vorhaben.
Die Schuman-Erklärung am 9. Mai 1950 gilt für viele als Geburtsstunde der heutigen EU: Der damalige französische Außenminister Robert Schuman schlug die Schaffung einer Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) vor, deren zunächst sechs Gründungsstaaten ihre Produktion zusammenlegen sollten. Der heutige Europatag ist ein eher nachdenklicher 75. Geburtstag, wie der Blick in die Kommentarspalten zeigt.
Vor 80 Jahren ging in Europa der Zweite Weltkrieg mit der Kapitulation des nationalsozialistischen Deutschlands am 8. Mai zu Ende: ein besonderer Anlass für Gedenkfeiern. Russland erinnert am 9. Mai mit einer Militärparade an den Sieg im "Großen Vaterländischen Krieg". In den europäischen Kommentarspalten finden sich angesichts aktueller Konflikte sehr nachdenkliche Stimmen.
Am Tag nach seiner Wahl ist Bundeskanzler Friedrich Merz zunächst nach Paris geflogen. Bei einem Treffen mit Präsident Emmanuel Macron wurden die zuletzt abgekühlte deutsch-französische Freundschaft und die gemeinsamen Interessen beschworen. Merz flog anschließend direkt nach Warschau zu Premier Donald Tusk, um auch mit Polen die nachbarschaftlichen Beziehungen zu pflegen. Kommentatoren ziehen Bilanz.