Für eine Imagekampagne der baltischen Staaten ist der US-amerikanische Influencer IShowSpeed in Lettland, Estland und Litauen aufgetreten. In Riga traf er neben aktiven Politikern auch den Ex-Präsidenten Raimonds Vējonis, mit dem er auf dem Podest der ehrwürdigen Freiheitsstatue herumsprang. Auch in Litauen trat er mit Amtsträgern auf und ließ bei einigen, die nicht zum jungen Zielpublikum gehören, Sinnfragen offen.

Die ARD lädt jedes Jahr den Bundeskanzler und die Parteivorsitzenden der Bundestags-Parteien zu einem "Sommerinterview" auf eine Terrasse im Berliner Regierungsviertel. Das Gespräch mit der AfD-Vorsitzenden Alice Weidel wurde nun durch eine Gruppe lautstarker Demonstranten massiv gestört. Kommentatoren sind sowohl mit dem Diskurs im deutschen Fernsehen als auch der Art des Vorgehens gegen die AfD nicht glücklich. Diese wurde vom Verfassungsschutz im Mai als gesichert rechtsextremistisch eingestuft.

Die Regierungskoalition des japanischen Ministerpräsidenten Shigeru Ishiba hat bei den Oberhauswahlen die Mehrheit verloren. Seine Liberaldemokratische Partei regiert seit 70 Jahren fast ununterbrochen. Nun ist sie erstmals in beiden Kammern in der Minderheit. Zulauf verzeichneten hingegen zwei rechtspopulistische Parteien. Besondere Aufmerksamkeit widmet die Presse der Partei Sanseito, die nun 14 statt zuvor zwei Sitze innehat.

Bei einem Coldplay-Konzert in Boston hat die sogenannte Kiss Cam ein Paar auf die Bühnenleinwand projiziert, das lieber nicht gesehen werden wollte. Statt sich zu küssen, duckten sich die beiden weg. Das Video ging viral und die Identität der beiden wurde schnell bekannt. Der Manager eines IT-Unternehmens, der mit einer seiner Angestellten auf dem Konzert war, verlor seinen Job. Nachdenkliche Kommentare in Europas Presse.

Ein Untersuchungsbericht zeichnet ein düsteres Bild von der seit den 1980er Jahren privatisierten Wasserversorgung in England: Unwirtschaftlichkeit, missachtete Umweltstandards, Lecks und schlechte Wasserqualität. Umweltminister Steve Reed hat nun erste Konsequenzen gezogen. Die bisherige Aufsichtsbehörde für Wasserwirtschaft soll abgeschafft und komplett neu aufgestellt werden.

Auf der Zugspitze haben sich die Innenminister von sechs EU-Mitgliedsstaaten am Freitag auf einen Kurs zur Verschärfung der europäischen Asyl- und Migrationspolitik geeinigt. Maßnahmen sollen unter anderem mehr Abschiebungen und Asylverfahren in Drittstaaten sein. Aus diesem Anlass und vor dem Hintergrund der jüngsten rechtsextremen Ausschreitungen in Spanien diskutieren Kommentatoren, ob Europa auf dem richtigen Weg in der Migrationspolitik ist.

Im Wahlkampf hatte Donald Trump versprochen, geheime Akten zum Epstein-Skandal zu veröffentlichen. Nun pochen seine Anhänger auf die Einlösung und stellen wegen Trumps Zögern teilweise dessen Integrität infrage. Der Sexualstraftäter Jeffrey Epstein war vor sechs Jahren im Gefängnis gestorben – der Fall ist Motiv zahlreicher Verschwörungstheorien. Inwieweit diese nun dem US-Präsidenten gefährlich werden, beschäftigt Europas Presse.

In Bulgarien sind in den vergangenen Wochen Kommunalpolitiker in den Oppositionshochburgen Sofia und Warna wegen Korruptionsvorwürfen festgenommen worden. Die Inhaftierung von Blagomir Kozew, des Bürgermeisters der wichtigen Hafenstadt Warna, löste nun Proteste aus. Die Landespresse befürchtet, dass die Justiz – ähnlich wie in der benachbarten Türkei – von den Regierenden zur Machtsicherung missbraucht wird.

Die EU-Kommission hat einen neuen Haushalt für die Jahre 2028 bis 2034 in Höhe von rund zwei Billionen Euro vorgeschlagen. Das wären etwa 700 Milliarden Euro mehr als im aktuellen Haushalt vorgesehen sind. Gleichzeitig soll weniger Geld fest verplant werden, um im Krisenfall schneller und flexibler reagieren zu können. Europas Presse debattiert die Höhe des Haushalts und die Prioritäten bei der Mittelverteilung.

Deutschland und Großbritannien wollen ihre Zusammenarbeit vertiefen. Die Regierungschefs Keir Starmer und Friedrich Merz haben dazu am Donnerstag einen 27-seitigen Freundschaftsvertrag unterzeichnet. Kommentatoren der europäischen Presse beleuchten verschiedene Aspekte des Pakts – und wähnen einen Dritten im Bund.

Israel hat am Mittwoch Regierungsgebäude in Damaskus bombardiert und sich damit in einen in brutale Gewalt ausgearteten Konflikt zwischen Drusen und Sunniten in der südsyrischen Provinz Suwaida eingemischt. Dort wurde inzwischen eine Waffenruhe vereinbart, worauf sich syrische Regierungstruppen aus der drusischen Hochburg zurückgezogen. Die Medien bemühen sich um eine Einschätzung der Lage im Land.

Eine deutliche Mehrheit im Parlament in Kyjiw hat Julia Swyrydenko zur neuen Ministerpräsidentin der Ukraine gewählt. Die 39-jährige Ökonomin folgt auf Denys Schmyhal, der den Posten seit 2020 innehatte und nun das wichtige Verteidigungsressort übernimmt. Was kann sie besser machen?

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