Bei einem Coldplay-Konzert in Boston hat die sogenannte Kiss Cam ein Paar auf die Bühnenleinwand projiziert, das lieber nicht gesehen werden wollte. Statt sich zu küssen, duckten sich die beiden weg. Das Video ging viral und die Identität der beiden wurde schnell bekannt. Der Manager eines IT-Unternehmens, der mit einer seiner Angestellten auf dem Konzert war, verlor seinen Job. Nachdenkliche Kommentare in Europas Presse.

Ein Untersuchungsbericht zeichnet ein düsteres Bild von der seit den 1980er Jahren privatisierten Wasserversorgung in England: Unwirtschaftlichkeit, missachtete Umweltstandards, Lecks und schlechte Wasserqualität. Umweltminister Steve Reed hat nun erste Konsequenzen gezogen. Die bisherige Aufsichtsbehörde für Wasserwirtschaft soll abgeschafft und komplett neu aufgestellt werden.

Auf der Zugspitze haben sich die Innenminister von sechs EU-Mitgliedsstaaten am Freitag auf einen Kurs zur Verschärfung der europäischen Asyl- und Migrationspolitik geeinigt. Maßnahmen sollen unter anderem mehr Abschiebungen und Asylverfahren in Drittstaaten sein. Aus diesem Anlass und vor dem Hintergrund der jüngsten rechtsextremen Ausschreitungen in Spanien diskutieren Kommentatoren, ob Europa auf dem richtigen Weg in der Migrationspolitik ist.

Im Wahlkampf hatte Donald Trump versprochen, geheime Akten zum Epstein-Skandal zu veröffentlichen. Nun pochen seine Anhänger auf die Einlösung und stellen wegen Trumps Zögern teilweise dessen Integrität infrage. Der Sexualstraftäter Jeffrey Epstein war vor sechs Jahren im Gefängnis gestorben – der Fall ist Motiv zahlreicher Verschwörungstheorien. Inwieweit diese nun dem US-Präsidenten gefährlich werden, beschäftigt Europas Presse.

In Bulgarien sind in den vergangenen Wochen Kommunalpolitiker in den Oppositionshochburgen Sofia und Warna wegen Korruptionsvorwürfen festgenommen worden. Die Inhaftierung von Blagomir Kozew, des Bürgermeisters der wichtigen Hafenstadt Warna, löste nun Proteste aus. Die Landespresse befürchtet, dass die Justiz – ähnlich wie in der benachbarten Türkei – von den Regierenden zur Machtsicherung missbraucht wird.

Die EU-Kommission hat einen neuen Haushalt für die Jahre 2028 bis 2034 in Höhe von rund zwei Billionen Euro vorgeschlagen. Das wären etwa 700 Milliarden Euro mehr als im aktuellen Haushalt vorgesehen sind. Gleichzeitig soll weniger Geld fest verplant werden, um im Krisenfall schneller und flexibler reagieren zu können. Europas Presse debattiert die Höhe des Haushalts und die Prioritäten bei der Mittelverteilung.

Deutschland und Großbritannien wollen ihre Zusammenarbeit vertiefen. Die Regierungschefs Keir Starmer und Friedrich Merz haben dazu am Donnerstag einen 27-seitigen Freundschaftsvertrag unterzeichnet. Kommentatoren der europäischen Presse beleuchten verschiedene Aspekte des Pakts – und wähnen einen Dritten im Bund.

Israel hat am Mittwoch Regierungsgebäude in Damaskus bombardiert und sich damit in einen in brutale Gewalt ausgearteten Konflikt zwischen Drusen und Sunniten in der südsyrischen Provinz Suwaida eingemischt. Dort wurde inzwischen eine Waffenruhe vereinbart, worauf sich syrische Regierungstruppen aus der drusischen Hochburg zurückgezogen. Die Medien bemühen sich um eine Einschätzung der Lage im Land.

Eine deutliche Mehrheit im Parlament in Kyjiw hat Julia Swyrydenko zur neuen Ministerpräsidentin der Ukraine gewählt. Die 39-jährige Ökonomin folgt auf Denys Schmyhal, der den Posten seit 2020 innehatte und nun das wichtige Verteidigungsressort übernimmt. Was kann sie besser machen?

Wegen der hohen Staatsverschuldung ist für Frankreich "die Stunde der Wahrheit" gekommen. Unter dem Motto stellte Premier François Bayrou ein milliardenschweres Sparpaket vor. Neben der Zusammenlegung von Behörden und dem Einfrieren der öffentlichen Ausgaben einschließlich der Rentenzahlungen und Sozialleistungen sollen auch zwei Feiertage wegfallen. Europas Presse schaut gespannt nach Paris.

Die Slowakei blockiert die Verabschiedung des 18. EU-Sanktionspaket gegen Russland. Es sieht auch einen Stopp russischer Gaslieferungen ab Ende 2027 vor, auf die die Slowakei laut Premier Robert Fico ohne klare Kompensationen aus Brüssel aber nicht verzichten kann. Ficos Kurs ist im eigenen Land bei den Kommentatoren umstritten.

Die russische Staatsduma behandelt heute in zweiter Lesung einen Gesetzentwurf, der Geldstrafen für Bürger vorsieht, die gezielt im Internet nach 'eindeutig extremistischen Inhalten' suchen. Aufgrund ihrer Inhalte sind in Russland aktuell etwa 5.500 Webseiten blockiert und für User nur unter Zuhilfenahme eines VPN-Servers zugänglich, darunter viele internationale Nachrichtenseiten.

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