Chinas Staatschef Xi Jinping hat am Donnerstag Ratspräsident António Costa und Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zum EU-China-Gipfel in Peking empfangen. Das Verhältnis beider Seiten ist äußerst angespannt. Brüssel wirft Peking unfaire Handelspraktiken und die militärische Unterstützung Russlands im Krieg gegen die Ukraine vor. Beobachter analysieren das Verhältnis der beiden ungleichen Partner.

Wolodymyr Selenskyj gibt den ukrainischen Korruptionsermittlungsbehörden ihre Unabhängigkeit wieder zurück. Nach heftiger Kritik sowohl aus der Öffentlichkeit als auch seitens der westlichen Verbündeten kündigte der Präsident an, dem Parlament einen neuen Gesetzentwurf vorzulegen, der die erst diese Woche verabschiedete Neuregelung aufhebt. Welche Schlüsse sind aus der schnellen Wende zu ziehen?

Delegationen aus Moskau und Kyjiw haben sich am Mittwoch zu einer dritten Verhandlungsrunde in Istanbul getroffen und auf einen Gefangenenaustausch verständigt. Wie festgefahren und bislang unvereinbar die Positionen bei der Frage eines möglichen Waffenstillstands sind, zeigt ein Blick in die Kommentarspalten.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat vor einer Hungerkrise im Gazastreifen gewarnt. Ausbleibende Hilfslieferungen sowie Gewalt und Chaos bei der Ausgabe von Lebensmitteln führen demnach zu immer mehr Todesfällen. Dies wird auch in der am Montag veröffentlichten Erklärung von mittlerweile 30 Staaten, die Israel zu einem zur sofortigen Beendigung des Krieges auffordert, scharf kritisiert. Kommentatoren diskutieren, ob es in dieser Lage mehr als Appelle an Israel braucht.

In der Ukraine gibt es - erstmals seit Kriegsbeginn - politische Proteste. Sie gelten einem neuen Gesetz über die bislang unabhängigen Antikorruptionsbehörden. Das Nationale Antikorruptionsbüro (Nabu) und die Spezialisierte Antikorruptionsstaatsanwaltschaft sollen künftig dem Generalstaatsanwalt unterstellt werden. Beobachter kritisieren Präsident Selenskyj und sehen das Land auf einem gefährlichen Kurs in Richtung Autoritarismus.

Portugals konservative Regierung will den Sexualunterricht künftig aus dem Fach Sozialkunde streichen. Damit ist nicht klar, wo und wie die sexuelle Aufklärung künftig Platz im Lehrplan haben soll. Kritiker werfen der Regierung vor, mit diesem Schritt auch in gesellschaftspolitischen Fragen nach rechts abzudriften und mit Positionen der rechtspopulistischen Chega zu liebäugeln.

Einer aktuellen Umfrage zufolge halten zwei Drittel der Rumänen den im Dezember 1989 gestürzten Diktator Nicolae Ceaușescu für eine positive politische Figur. Ceaușescu hatte das Land 24 Jahre lang unter eiserner Kontrolle. Mithilfe der gefürchteten Geheimpolizei Securitate schaltete er politische Gegner systematisch aus. Die Landespresse fragt sich, wo nun das positive Image herkommt.

Eine von einer Studentin initiierte Petition gegen ein neues französisches Agrargesetz wurde in nur zwei Wochen von bereits 1,7 Millionen Bürgern unterzeichnet und erhöht damit den Druck auf die Regierung. Die 'Loi Duplomb‘ lockert Umweltauflagen für den Pestizideinsatz, unter anderem für Acetamiprid. Die Substanz ist in Frankreich seit einigen Jahren verboten, in allen anderen EU-Ländern jedoch nicht.

Für eine Imagekampagne der baltischen Staaten ist der US-amerikanische Influencer IShowSpeed in Lettland, Estland und Litauen aufgetreten. In Riga traf er neben aktiven Politikern auch den Ex-Präsidenten Raimonds Vējonis, mit dem er auf dem Podest der ehrwürdigen Freiheitsstatue herumsprang. Auch in Litauen trat er mit Amtsträgern auf und ließ bei einigen, die nicht zum jungen Zielpublikum gehören, Sinnfragen offen.

Die ARD lädt jedes Jahr den Bundeskanzler und die Parteivorsitzenden der Bundestags-Parteien zu einem "Sommerinterview" auf eine Terrasse im Berliner Regierungsviertel. Das Gespräch mit der AfD-Vorsitzenden Alice Weidel wurde nun durch eine Gruppe lautstarker Demonstranten massiv gestört. Kommentatoren sind sowohl mit dem Diskurs im deutschen Fernsehen als auch der Art des Vorgehens gegen die AfD nicht glücklich. Diese wurde vom Verfassungsschutz im Mai als gesichert rechtsextremistisch eingestuft.

Die Regierungskoalition des japanischen Ministerpräsidenten Shigeru Ishiba hat bei den Oberhauswahlen die Mehrheit verloren. Seine Liberaldemokratische Partei regiert seit 70 Jahren fast ununterbrochen. Nun ist sie erstmals in beiden Kammern in der Minderheit. Zulauf verzeichneten hingegen zwei rechtspopulistische Parteien. Besondere Aufmerksamkeit widmet die Presse der Partei Sanseito, die nun 14 statt zuvor zwei Sitze innehat.

Bei einem Coldplay-Konzert in Boston hat die sogenannte Kiss Cam ein Paar auf die Bühnenleinwand projiziert, das lieber nicht gesehen werden wollte. Statt sich zu küssen, duckten sich die beiden weg. Das Video ging viral und die Identität der beiden wurde schnell bekannt. Der Manager eines IT-Unternehmens, der mit einer seiner Angestellten auf dem Konzert war, verlor seinen Job. Nachdenkliche Kommentare in Europas Presse.

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