Auf seiner Reise durch die Golfregion hat Donald Trump erstmals den syrischen Übergangspräsidenten Ahmed al-Scharaa getroffen. Schon vor dem Gespräch, das im saudi-arabischen Riad stattfand, kündigte der US-Präsident die Aufhebung sämtlicher Sanktionen gegen Syrien an. Gleichzeitig drängt Washington Damaskus zur Annäherung an Israel. Europas Presse beleuchtet ganz unterschiedliche Folgen.

Europa steht vor einem Super-Wahl-Sonntag: In Rumänien findet die zweite Runde der Präsidentschaftswahl statt, in Polen die erste. Und Portugal wählt ein neues Parlament. Darüber, dass im rumänischen Wahlkampf Tiktok eine entscheidende Rolle gespielt haben könnte, wurde schon viel geschrieben. Nun klagen auch Kommentatoren aus den anderen beiden Ländern über den Mangel an inhaltlichen Debatten.

Starschauspieler Gérard Depardieu ist in Paris wegen sexueller Gewalt gegen zwei Frauen bei einem Filmdreh zu einer 18-monatigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. Zudem wird er ins Register für Sexualstraftäter aufgenommen und muss sich psychologisch behandeln lassen. Die Medien diskutieren Frankreichs Defizite bei der moralischen und juristischen Bewertung sexueller Übergriffe.

Am ersten Tag seiner Reise durch die Golfregion ist Donald Trump vom saudi-arabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman prunkvoll empfangen worden. Nach dem Treffen im Königspalast verkündete das Weiße Haus Rüstungsverkäufe von historischem Ausmaß. Beim anstehenden Besuch in Katar könnte Trump einen als Präsidentenmaschine angebotenen Luxusjet als Gastgeschenk annehmen. Europas Presse rechnet mit Folgen.

Nachdem der inhaftierte PKK-Führer Abdullah Öcalan Ende Februar zur Niederlegung der Waffen aufgerufen hatte, wurde diese Woche der Beschluss der Selbstauflösung der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans bekannt. Die Entscheidung sei zuvor auf einem Parteikongress im Nordirak gefallen, so die kurdische Nachrichtenagentur ANF. Warum diese Nachricht neben Erleichterung auch Sorgen auslöst, zeigt der Blick in Europas Presse.

Als einziger Staats- oder Regierungschef aus der EU hat der slowakische Premier Robert Fico an den Feierlichkeiten zum "Tag des Sieges" am 9. Mai in Moskau teilgenommen. Außer Schlagzeilen hat die Reise ihm und der Slowakei nichts gebracht, kritisiert die Presse.

China und die USA haben im eskalierten Handelsstreit eine deutliche Senkung ihrer gegenseitigen Zölle beschlossen. Nach Beratungen beider Seiten in Genf sinken ab Mittwoch die US-Zölle auf chinesische Importe auf 30 Prozent und die Aufschläge Pekings auf US-Einfuhren auf 10 Prozent. Zuvor lagen die Tarife bei 145 bzw. 125 Prozent. Diese Regelung gilt zunächst für 90 Tage. Die Medien ziehen ihre Schlüsse.

Die Regierungschefs von Großbritannien, Deutschland und Polen sowie Frankreichs Präsident besuchten am Samstag Wolodymyr Selenskyj. Gemeinsam riefen sie aus der Ukraine bei Donald Trump an und bekräftigten die Forderung nach einer 30-tägigen Waffenruhe als Verhandlungsauftakt – andernfalls würden neue Sanktionen gegen Russland folgen. Europas Medien beleuchten die Gruppenvisite der vier Europäer.

Bulgarien wird mit großer Wahrscheinlichkeit Anfang 2026 Teil der Eurozone werden. Am 4. Juni wird ein positiver Konvergenzbericht der EU-Kommission erwartet, der Bulgarien die Erfüllung aller Beitrittskriterien bescheinigen und grünes Licht geben sollte. Doch Präsident Rumen Radew bremst: Er hat sich für ein Referendum ausgesprochen, das die Euro-Einführung stoppen könnte. Die Landespresse hält dagegen.

Nach den heftigsten Kämpfen seit Jahrzehnten im Konflikt um die geteilte Kaschmir-Region haben sich Indien und Pakistan auf einen Waffenstillstand geeinigt. Die Feuerpause ist von der Administration von US-Präsident Donald Trump vermittelt worden. Europäische Kommentatoren befürchten allerdings, dass die Waffenruhe zwischen den beiden Atommächten brüchig bleibt.

Die katholische Kirche hat einen neuen Papst, Leo XIV.: Am Donnerstag, dem zweiten Konklave-Tag, wurde Robert Francis Prevost, ein in Chicago geborener Kardinal mit Staatsbürgerschaft der USA und Perus, gewählt. In seiner ersten Ansprache betonte er die Bedeutung des Friedens in der Welt. Kommentatoren erörtern, was ihn zum Kirchenführer qualifiziert – und inwieweit der Amerikaner auf dem Heiligen Stuhl nun ein Gegengewicht zu Donald Trump darstellt.

Mit einer großen Militärparade gedenkt Russland am heutigen Freitag des Sieges über das nationalsozialistische Deutschland. Staatsgäste aus rund 30 Ländern wie Belarus, China, der Slowakei und Brasilien nehmen teil. Kommentatoren beleuchten sowohl die Symbolik der pompösen Feier in Zeiten des Krieges gegen die Ukraine als auch die Motive der Gäste.

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