Wer profitiert von Finnlands Taxireform?

Die finnische Regierung hat am Dienstag ihren Kompromissvorschlag zu einer Reform des Taxisektors vorgelegt. Feste Preisregeln werden in Zukunft abgeschafft, allerdings müssen Taxibetreiber weiterhin eine Lizenz haben - weshalb Mitfahranbieter wie Uberpop ausgeschlossen bleiben. Während einige Kommentatoren loben, dass die Reform die Taxi-Preise verringert, sehen andere Kommentatoren genau darin ein Problem.

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Etelä-Suomen Sanomat (FI) /

Endlich günstig Taxifahren

Das finnische Taxigesetz bringt die Erneuerung des Transportsystems einen Schritt weiter, freut sich Etelä-Suomen Sanomat:

„Die Reform des Transportsystems ist eines der zentralen Regierungsprojekte. Sie will die Regulierung im Transport verringern sowie die Digitalisierung und das Unternehmertum vorantreiben. … Im Busverkehr haben die Deregulierung und der Marktstart neuer Unternehmen dank des verschärften Wettbewerbs schnell zu einem deutlichen Rückgang der Preise geführt. Dasselbe wird nun für die Taxibranche erwartet. … Die Reform tritt erst im Juli 2018 in Kraft. Das ermöglicht den Unternehmern, sich an die Veränderung anzupassen, bremst aber den Marktzugang von Unternehmen wie Uber, was wiederum im Widerspruch zu einem Ziel der Gesamtreform steht, nämlich der Förderung des Unternehmertums. Das ist aber wohl der Preis dafür, dass alle Regierungsparteien die Reform akzeptieren.“

Kaleva (FI) /

Ländliche Regionen werden abgehängt

Die jetzt von Finnlands Regierung geplante Taxireform geht für Kaleva am Ziel vorbei:

„Falls das Taxigeschäft in dünn besiedelten Gegenden künftig nicht mehr so rentabel ist, entsteht dort Unsicherheit. … Denn gerade um das Taxiangebot in solchen Regionen sicherzustellen, hatte das Ministerium anfangs vorgeschlagen, dass Transportdienstleistungen im kleinen Rahmen, bis zu einem Umsatz von 10.000 Euro, ohne Taxigenehmigung möglich sind. Dies hätte Autofahrern in diesen Regionen die Möglichkeit zu einem Nebeneinkommen gegeben. Dieser Teil des Plans wurde aber aufgrund des vehementen Widerstands [innerhalb der Koalitionsparteien] verwässert. Damit bleibt die Reform auf halber Strecke stehen. An manchen Orten kann das Taxiangebot nun schlechter werden und alternative Transportangebote sind nicht mehr zugelassen.“