40 Jahre Demokratie in Spanien

Im Juni 1977 fand in Spanien die erste freie Wahl nach dem Bürgerkrieg statt und besiegelte das Ende der Franco-Diktatur. Die Medien des Landes blicken nicht ohne Nostalgie auf das Datum zurück.

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El Confidencial (ES) /

Damals Visionen, heute Stillstand

Im Gegensatz zu 1977 ist die politische Landschaft Spaniens heute nicht mehr von großen Visionen geprägt, kritisiert El Confidencial:

„Damals wollte man die düstere Realität des Spät-Frankismus verändern, heute will man meist nur noch Wahlen gewinnen. ... Das erklärt auch die politische Blockade, die dieses Land gerade durchmacht. Immerhin, wir haben eine Regierung. Nach fast einem Jahr Stillstand. Diese Regierung tut aber nicht viel mehr, als das Haushaltsbudget zu verhandeln, einflussreichen Minderheiten Schecks in Millionenhöhe auszustellen und kleine Gesetze und Dekrete zu erlassen, die an den Grundproblemen wenig ändern. Politische Blockade führt bekanntermaßen zwangläufig zu Fortschrittsfeindlichkeit, wie der König es gestern treffend sagte.“

La Razón (ES) /

Vorbildliche Verfassung

Das Verdienst der Politiker, die nach den ersten freien Wahlen Spanien neu formten, lobt auch La Razón:

„Die Verfassung von 1978 garantierte einen brauchbaren, fortschrittlichen Rechtsrahmen, der den historischen Anforderungen gerecht wurde. Sie ermöglichte erstmals ein politisches Gemeinschaftsprojekt, oder, wie es der König formulierte, 'ein großes Projekt nationaler Versöhnung, ein großes Vorhaben, um die beiden Spanien zu vereinen'. Außerdem ermöglichte sie den Aufbau einer moderneren Gesellschaft und den Entwurf einer neuen, vorbildlichen, dezentralisierten Landkarte Spaniens.“