Hilft KI gegen Einsamkeit?
Sie sind immer zu Gesprächen aufgelegt, einfühlsam und widersprechen nicht: KI-Chatbots sind für manche Menschen mehr als nur Maschinen. Laut einer irischen Umfrage befinden sich 370.000 Menschen im Land mittlerweile in einer Art romantischer Beziehung mit einer KI. Kommentatoren fragen sich, welche Folgen das vor allem für einsame Menschen hat.
Gen-Z wird erneut zum Opfer von Big Tech
Mit KI gegen Einsamkeit vorzugehen, ist ein wenig wie den Teufel mit Beelzebub auszutreiben, findet The Irish Times:
„Besonders vulnerable Menschen neigen eher dazu, menschliche Beziehungen durch die scheinbar unkomplizierte, bedingungslose Wertschätzung von KI-Partnern zu ersetzen. ... Gerade die Generation Z, die erste Generation, die mit dem Internet aufgewachsen ist, scheint in einem noch nie dagewesenen Ausmaß einsam zu sein. Nun verkaufen dieselben Online-Kräfte, die die Generation Z mithilfe von Algorithmen in die Einsamkeit getrieben haben, ihr KI-Gefährten. ... Es ist schon fast soziopathisch, schutzbedürftige Menschen dazu zu ermutigen, etwas zu vertrauen, das im Grunde ein riesiger Betrug ist. Was als Heilmittel angepriesen wird, verschlimmert die Krankheit nur noch.“
Kein Labrador, aber ein Gesprächspartner
Irish Independent zeigt Verständnis für Menschen, die sich zur KI hingezogen fühlen:
„Irland hat die höchste Einsamkeitsrate in Europa – jeder Fünfte fühlt sich die meiste Zeit oder sogar ständig einsam, verglichen mit etwa jedem Achten in der übrigen EU. ... Jeder Zehnte gibt an, überhaupt keine Freunde zu haben. ... KI kann einen vielleicht nicht umarmen, mit einem zu einem Date ausgehen und man kann mit ihr auch nicht wie mit einem Labrador spazieren gehen. Aber man kann mit ihr ein Gespräch führen, sie kann zuhören und einem das Gefühl geben, dass es jemanden gibt, der mit einem in Kontakt treten möchte, dem man etwas bedeutet – der einem das Gefühl gibt, dass man auch wichtig ist.“