Viele in der krisengeschüttelten britischen Labourpartei hatten große Erwartungen in sie gesetzt. Nun ist Angela Rayner von ihren Ämtern als Vizepremierministerin und Ministerin für Wohnungswesen zurückgetreten, weil sie zu wenig Grunderwerbssteuer für eine Immobilie gezahlt hatte. Die Landesmedien bewerten den Vorfall auch vor dem Hintergrund ihrer sozialen Herkunft.
Der italienische Modeschöpfer Giorgio Armani ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Er war jahrzehntelang eine Ikone der weltweiten Modeszene. Armani hatte als Autodidakt klein angefangen und in den 1970er Jahren ein Imperium aufgebaut, zu dem neben Kleidung auch Schmuck, Parfums, Inneneinrichtung und Luxushotels gehören. Er prägte auch den italienischen Prêt-à-porter-Stil, der ihn international bekannt machte.
Als sogenannte Koalition der Willigen haben sich am Donnerstag mehr als 30 Staaten in Paris über künftige Sicherheitsgarantien für die Ukraine ausgetauscht. 26 Staaten hätten die Bereitstellung von Truppen zugesagt, erklärte Gastgeber Emmanuel Macron. Nach der Konferenz, an der einige Teilnehmer per Video zugeschaltet waren, gab es ein Gruppen-Telefonat mit US-Präsident Donald Trump. Europas Presse ordnet ein.
Zwischen Israel und Europa wird der Ton rauer: Erstmals hat mit Teresa Ribera ein Mitglied der EU-Kommission Israels Vorgehen als "Genozid in Gaza" bezeichnet – ein Bruch mit bisherigen Sprachregelungen. In einer Rede in Paris sagte die Spanierin, das Geschehen zeige aber auch "Europas Versagen", in dieser Sache gemeinsam zu handeln. So erließ die belgische Regierung diese Woche im Alleingang Sanktionen gegen das Land.
Die EU-Kommission hat die Ratifizierung des seit 1999 verhandelten Freihandelsabkommens mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten auf den Weg gebracht. Neue Schutzklauseln für Agrarprodukte sollen dabei noch vorhandenen Widerstand überwinden, denn nun müssen die nationalen und das europäische Parlament zustimmen. Tritt das Abkommen in Kraft, entsteht eine der größten Freihandelszonen der Welt.
Anfang Oktober finden in Tschechien Parlamentswahlen statt. Ex-Premier Andrej Babiš und seine rechtspopulistische Partei ANO (tschechisch für "Ja") liegen in allen Umfragen klar in Führung. Kürzlich hat ANO ihr Wahlprogramm vorgestellt. Darin verspricht die Partei allen Tschechen ein besseres Leben, erklärt aber nicht, wie sie das finanzieren will. Tschechische Kommentatoren äußern sich zum ANO-Programm kritisch.
Beim SOZ-Gipfel in Tianjin und der Militärparade in Peking hat China versucht, sich als aufstrebende Weltmacht mit starken Verbündeten zu präsentieren. Während im Westen die Beziehungen mit den USA angespannt sind, steht Europa zunehmend vor der Herausforderung, sich selbst zu behaupten. Neben großen Gefahren für den Kontinent bewerten Kommentatoren auch die Chance, künftig auf eigenen Füßen zu stehen.
Der Google-Mutterkonzern Alphabet muss in Zukunft Daten seiner Suchmaschine mit Konkurrenten teilen, entgeht aber der Zerschlagung: Weder der Browser Chrome noch das Betriebssystem Android müssen verkauft werden. Dies entschied ein US-Gericht im Rahmen eines schon seit fünf Jahren laufenden Rechtsstreits um die Monopolstellung des Konzerns. Für die Medien hat dieses Urteil auch Folgen für Europas Digitalpolitik.
Im April 2026 finden in Ungarn Parlamentswahlen statt. Premier Viktor Orbán und seine Partei Fidesz sind seit 2010 durchgehend am Ruder. Wie schon in früheren Legislaturperioden verfügen sie auch jetzt über eine Zweidrittelmehrheit im Parlament. Nun droht ihnen aber eine ernsthafte Herausforderung durch Péter Magyar und seine im Vorjahr gegründete Partei Tisza. Laut Umfragen liegen Magyar und seine Partei gegenwärtig vorne.
Zwei Tage nach dem SOZ-Gipfel in Tianjin hat China am Mittwoch mit einer Militärparade den 80. Jahrestag der Unterzeichnung der Kapitulation Japans gefeiert. 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs stehe die Welt erneut vor der Wahl zwischen Krieg und Frieden, erklärte Chinas Präsident Xi Jinping. Der Parade in Peking wohnten unter anderen Russlands Staatschef Wladimir Putin und Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un bei. Europas Presse debattiert.
Im Auftrag der bürgerlichen Regierung hat der Geschichtsprofessor und Autor Lars Trädgårdh den Vorschlag für einen sogenannten schwedischen Kulturkanon vorgestellt: eine Liste mit 100 Werken und Errungenschaften aus den Bereichen Literatur, Bühnen- und Filmkunst und Musik, aber auch Religion, Wirtschaft und Erfindungen. Schwedens Presse ist hinsichtlich Sinn und Zweck der Liste gespaltener Meinung.
Das Schweizer Nahrungsmittelunternehmen Nestlé hat Konzernchef Laurent Freixe mit sofortiger Wirkung entlassen. Damit muss Freixe nur ein Jahr nach seinem Amtsantritt gehen. Er sei gekündigt worden, weil er eine "romantische Beziehung" zu einer ihm direkt unterstellten Mitarbeiterin nicht offengelegt habe, hieß es. Der Verwaltungsrat sah einen Verstoß gegen den Nestlé-Verhaltenskodex und interne Richtlinien.