Am Dienstag und Mittwoch treffen sich die Staats- und Regierungschefs der Nato-Staaten in Den Haag. Als wichtigsten Beschluss sollen sich alle Bündnispartner dazu verpflichten, fünf Prozent der Wirtschaftsleistung für Verteidigung auszugeben – 3,5 Prozent für Waffen und Soldaten plus 1,5 Prozent für Infrastruktur mit militärischer Bedeutung. Welche Signale von dem Gipfel ausgehen könnten, debattiert Europas Presse.
Russlands Präsident Wladimir Putin hat das US- Bombardement von Atomanlagen im Iran bei einem Empfang des iranischen Außenministers Abbas Araghtschi am Montag im Kreml als "unprovozierte Agression" verurteilt. Er sicherte Teheran seine Unterstützung zu, ohne diese genauer zu definieren. Kommentatoren fragen sich, wie eng die beiden Länder noch zusammenstehen.
In Portugal ist eine mutmaßlich rechtsextreme Terrorgruppe festgenommen worden, die unter anderem einen Anschlag auf das portugiesische Parlament geplant haben soll. Eines der Mitglieder soll eine Führungskraft der Lissabonner Polizei sein. Es ist der vorläufige Höhepunkt einer Bedrohungswelle durch rechtsextreme Gewalt in Portugal. Die Landespresse fordert, dass die Politik das Problem sehr viel ernster nehmen sollte.
Die US-Luftwaffe hat sogenannte Bunkerbrecherbomben auf iranische Nuklearanlagen abgeworfen. Über das Ausmaß der verursachten Schäden, insbesondere an der in ein Bergmassiv eingefassten Anlage Fordo, gibt es vorerst keine Klarheit. Ziel der von Präsident Donald Trump angeordneten Aktion sei es gewesen, das Land an der Produktion von Atomwaffen zu hindern, die vom Iran bestritten wird. Europas Presse bewertet.
Vor dem am Dienstag beginnenden Nato-Gipfel in Den Haag herrscht Spannung. Der spanische Premier Pedro Sánchez hatte überraschend angekündigt, dass sein Land eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts, wie von den USA gefordert, ablehne. Daraufhin wurde Spanien als einzigem Nato-Land unter den 32 Mitgliedern eine Ausnahme gewährt. Europäische Medien bewerten die Haltung Spaniens als mutig.
Nach vier Verhandlungswochen mit Parlamentsparteien hat Rumäniens neuer Präsident Nicușor Dan den Pro-Europäer Ilie Bolojan zum Regierungschef ernannt. Dan sagte, Bolojan sei "die am besten geeignete Person, um die notwendigen Reformen des rumänischen Staatsapparats durchzuführen". Der liberale Politiker muss noch vom Parlament bestätigt werden. Kommentatoren debattieren vor allem über die Aufgaben, die nun anstehen.
Eine Mehrheit des britischen Unterhauses hat dafür gestimmt, todkranken Menschen in England und Wales Sterbehilfe zu ermöglichen. Das Gesetz erlaubt es Menschen, die weniger als sechs Monate zu leben haben, Hilfe beim Sterben zu beantragen. Die Entscheidung soll letztlich ein Expertengremium treffen. Die Landespresse ist zwiegespalten.
Während sich Israel und Iran weiter mit Luftangriffen attackieren, wollen sich am heutigen Freitag die Außenminister von Großbritannien, Frankreich und Deutschland mit ihrem iranischen Amtskollegen in Genf treffen. Auch die EU-Außenbeauftragte soll an den Gesprächen über Teherans Atomprogramm teilnehmen. Kommentatoren analysieren das Geflecht der globalen Mächte im Nahen Osten und die Chancen auf eine Verhandlungslösung.
Israel mache für den ganzen Westen im Iran "die Drecksarbeit", sagte Bundeskanzler Friedrich Merz in einem ZDF-Interview während des G7-Gipfels in Kanada und zollte der israelischen Führung und Armee Respekt für ihren "Mut", gegen den als Terrorsponsor aktiven Iran militärisch vorzugehen. Die harsche Formulierung provoziert in den Medien eine entsprechend scharfe Diskussion.
Nächste Woche kommen die Mitgliedsstaaten der Nato zu einem zweitägigen Gipfel in Den Haag zusammen. Beherrschendes Thema wird die Frage sein, wie gut das Bündnis aufgestellt ist und wie die von US-Präsident Donald Trump geforderten fünf Prozent des BIP für Verteidigungsausgaben erreicht werden können. Kommentatoren debattieren, wie sinnvoll die Erhöhung angesichts angespannter Staatshaushalte ist - und wie dringend angesichts der Bedrohungslage.
Nachdem US-Präsident Donald Trump vorzeitig abgereist war, ist der G7-Gipfel in Kanada ohne gemeinsame Abschlusserklärung zu Ende gegangen. Die Staats- und Regierungschefs riefen jedoch zur Deeskalation im Israel-Iran-Konflikt auf, betonten aber auch das Selbstverteidigungsrecht Israels. Der Iran dürfe niemals Atomwaffen besitzen. Zudem sicherten sechs Staaten ohne die USA der Ukraine weitere Unterstützung zu.