Verschärftes Rauchverbot in Frankreich
In Frankreich sind strengere Regeln gegen Tabakkonsum in Kraft getreten: An Stränden, Bushaltestellen, in Parks, um Schulen und auf Sportgeländen ist der Griff zur Zigarette nun verboten. Damit sollen vor allem junge Menschen vor dem aktiven und passiven Rauchen geschützt werden. Gesundheitsministerin Catherine Vautrin möchte, dass in Frankreich bis 2032 eine "tabakfreie Generation" heranwächst. Die Landespresse spart nicht mit Kritik.
Bevormundung wie zu Covid-Zeiten
Die Regierung sucht Sündenbocke, um von ihrer eigentlichen Ohnmacht abzulenken, kritisiert Le Figaro:
„Am Strand stört ein Raucher niemanden, solange er Abstand zu seinen Handtuchnachbarn hält und seinen Zigarettenstummel nicht einfach irgendwohin wirft. Warum sollte man ihm diese Freiheit nehmen? Das weckt schlechte Erinnerungen an die Covid-Pandemie, als die Franzosen infantilisiert wurden. ... Da der Staat angesichts der steigenden Gewalt durch Drogenhandel und Islamismus machtlos ist, geht er umso schonungsloser mit dem ehrlichen Bürger um. Um seine schwindende Autorität zu kompensieren, muss er Sündenbocke finden: den Raucher genauso wie den Autofahrer.“
Doppelte Standards
Frankreich sollte auch gegen Alkohol so konsequent vorgehen, fordert Le Monde:
„In Bezug auf das Trinken ist die staatliche Politik weit weniger ehrgeizig oder sogar sehr begrenzt. Es gibt jedoch keine Rechtfertigung für diese doppelten Standards. ... Zwar geht der Alkoholkonsum der Franzosen seit den 1960er Jahren zurück, aber Frankreich gehört immer noch zu den Ländern, in denen am meisten getrunken wird. ... Dabei ist Alkohol für die Konsumenten genauso gefährlich. ... Ärzte, Suchttherapeuten und andere Akteure auf diesem Gebiet fordern seit Jahren eine echte gesundheitspolitische Strategie. Der Staat finanziert den 'tabakfreien Monat', hat aber unter dem Druck der Weinbaulobby noch nie den Dry January unterstützt.“