Rumänien: Lehrerproteste gegen Kürzungen
Am Montag sind in Bukarest Tausende Lehrer und Studenten auf die Straße gegangen, um gegen die Sparmaßnahmen der Regierung im Bildungssektor zu protestieren. Die Demonstranten forderten dabei auch den Rücktritt von Bildungsminister Daniel David. Premierminister Ilie Bolojan argumentierte, Rumänien könne sich zurzeit "nicht mehr leisten".
Sparen auf Kosten von Schülern und Lehrern
Revista 22 hält den Protest der Lehrer für gerechtfertigt:
„Nach 20 Jahren Arbeit verlieren viele Lehrer nun über Nacht 1000 Lei [umgerechnet 250 Euro] monatlich. Und die Lehrergehälter waren schon immer viel zu niedrig. ... Schulen werden aus lächerlichen Spargründen zusammengelegt, während Gemeinden ihren Dreh- und Angelpunkt verlieren. Den Studenten werden die Stipendien gekürzt, und man sagt ihnen zynisch, sie sollten sich einen Teilzeitjob suchen, so würde 'man es schließlich auch in den USA' machen. Anstelle einer überzeugenden Bildungspolitik haben wir jetzt Sparmaßnahmen, die damit begründet werden, 'dass es kein Geld gibt'.“
Es fehlt schlicht und ergreifend das Geld
Contributors hält den Lehrern entgegen:
„Es geht nicht an, dass vier Millionen Rumänen, Arbeitnehmer und Arbeitgeber, die fleißig und ehrlich arbeiten, mittels Steuern, Abgaben und Beiträgen jene Haushaltseinnahmen generieren, aus denen alle Lohn- und Rentenerhöhungen, Zulagen, Stipendien, Boni und Sonderurlaube finanziert werden. ... Diese Einnahmen können nun einmal nicht die ganze Misere der grassierenden Steuerhinterziehung und Schwarzarbeit – auch im Bildungswesen – kompensieren. Es ist schlicht und einfach nicht mehr Geld da, weil nicht mehr erwirtschaftet wird, meine Damen und Herren Lehrer.“