Pakistan als Sicherheitsgarant für arabische Staaten?
Das Königreich Saudi-Arabien und die Atommacht Pakistan haben einen gegenseitigen Verteidigungspakt geschlossen. Ein Angriff auf eines der Länder soll als Angriff auf beide betrachtet werden. Diese Entscheidung kommt wenige Tage nach Israels Angriff auf Hamas-Vertreter in Katar. Kommentatoren sehen mögliche Machtverschiebungen in der gesamten Region.
Misstrauen gegenüber den USA
Wirtschaftsprofessor Jože P. Damijan skizziert auf seinem Blog Verschiebungen der internationalen Politik:
„Ein Beispiel ist die Unterzeichnung eines Abkommens über strategische militärische Zusammenarbeit zwischen Saudi-Arabien und Pakistan. ... Praktisch bedeutet es, dass Saudi-Arabien unter den pakistanischen Atomschirm flüchtet, weil es den USA nicht vertraut, dass sie das Land vor möglichen Angriffen durch Israel schützen würden. Dies hat vielfältige weitreichende Folgen – für die De-Dollarisierung der arabischen Ölpreise (Saudi-Arabien hatte zuvor die Ölpreisgestaltung in Dollar an den US-Schutz gekoppelt), für eine neue Landverbindung zwischen Iran und China über Pakistan, das Ende der Träume von einem Euro-Indien-Korridor und vieles mehr.“
Militärpakt zwischen Golfstaaten möglich
Das könnte der Beginn einer neuen Nato sein, überlegt Diena:
„Ohne einen starken Verbündeten haben die arabischen Monarchien im zunehmend erbitterten Kampf um die Neuverteilung ihres Einflusses nur sehr bescheidene Aussichten. Ihre einzige Wahl für einen Verbündeten ist jedoch Pakistan (das mit einem katastrophalen Finanzdefizit lebt). Daher könnte sich der Pakt langfristig durchaus zu einer Art Nato-Äquivalent für die Monarchien am Persischen Golf oder für die meisten arabischen Länder entwickeln. Mit Pakistan in der Rolle der führenden Militärmacht.“