Die Zeitungen des größten finnischen Medienkonzerns Sanoma wollen die Nachrichtenangebote der nationalen Nachrichtenagentur STT künftig weniger nutzen oder ganz darauf verzichten. Das könnte das Ende der Nachrichtenagentur bedeuten, da sie wirtschaftlich nicht überleben würde. Was macht das mit Finnland?
In Paris stellt am heutigen Montag Premierminister François Bayrou die Vertrauensfrage in der Nationalversammlung. Nach nicht einmal neun Monaten im Amt wird er sie voraussichtlich verlieren, denn die Opposition möchte seine Minderheitsregierung nicht mehr stützen. Hintergrund ist Bayrous umstrittener Sparhaushalt zur Bekämpfung der französischen Schuldenkrise. Europas Medien debattieren Ursachen, Folgen und potentielle Lösungsansätze.
Nach dem schweren Unglück der Standseilbahn "Elevador da Glória" in Lissabon, bei dem 16 Menschen ums Leben kamen, gerät Bürgermeister Carlos Moedas ins Kreuzfeuer der Kritik. Vor vier Jahren hatte Moedas nach einem politischen Skandal in der Amtszeit seines Vorgängers Fernando Medina noch gefordert, dass Politiker auch für Vorfälle Verantwortung übernehmen müssen, die nicht direkt mit ihren Handlungen zusammenhängen.
Viele in der krisengeschüttelten britischen Labourpartei hatten große Erwartungen in sie gesetzt. Nun ist Angela Rayner von ihren Ämtern als Vizepremierministerin und Ministerin für Wohnungswesen zurückgetreten, weil sie zu wenig Grunderwerbssteuer für eine Immobilie gezahlt hatte. Die Landesmedien bewerten den Vorfall auch vor dem Hintergrund ihrer sozialen Herkunft.
Der italienische Modeschöpfer Giorgio Armani ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Er war jahrzehntelang eine Ikone der weltweiten Modeszene. Armani hatte als Autodidakt klein angefangen und in den 1970er Jahren ein Imperium aufgebaut, zu dem neben Kleidung auch Schmuck, Parfums, Inneneinrichtung und Luxushotels gehören. Er prägte auch den italienischen Prêt-à-porter-Stil, der ihn international bekannt machte.
Als sogenannte Koalition der Willigen haben sich am Donnerstag mehr als 30 Staaten in Paris über künftige Sicherheitsgarantien für die Ukraine ausgetauscht. 26 Staaten hätten die Bereitstellung von Truppen zugesagt, erklärte Gastgeber Emmanuel Macron. Nach der Konferenz, an der einige Teilnehmer per Video zugeschaltet waren, gab es ein Gruppen-Telefonat mit US-Präsident Donald Trump. Europas Presse ordnet ein.
Zwischen Israel und Europa wird der Ton rauer: Erstmals hat mit Teresa Ribera ein Mitglied der EU-Kommission Israels Vorgehen als "Genozid in Gaza" bezeichnet – ein Bruch mit bisherigen Sprachregelungen. In einer Rede in Paris sagte die Spanierin, das Geschehen zeige aber auch "Europas Versagen", in dieser Sache gemeinsam zu handeln. So erließ die belgische Regierung diese Woche im Alleingang Sanktionen gegen das Land.
Die EU-Kommission hat die Ratifizierung des seit 1999 verhandelten Freihandelsabkommens mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten auf den Weg gebracht. Neue Schutzklauseln für Agrarprodukte sollen dabei noch vorhandenen Widerstand überwinden, denn nun müssen die nationalen und das europäische Parlament zustimmen. Tritt das Abkommen in Kraft, entsteht eine der größten Freihandelszonen der Welt.
Anfang Oktober finden in Tschechien Parlamentswahlen statt. Ex-Premier Andrej Babiš und seine rechtspopulistische Partei ANO (tschechisch für "Ja") liegen in allen Umfragen klar in Führung. Kürzlich hat ANO ihr Wahlprogramm vorgestellt. Darin verspricht die Partei allen Tschechen ein besseres Leben, erklärt aber nicht, wie sie das finanzieren will. Tschechische Kommentatoren äußern sich zum ANO-Programm kritisch.
Beim SOZ-Gipfel in Tianjin und der Militärparade in Peking hat China versucht, sich als aufstrebende Weltmacht mit starken Verbündeten zu präsentieren. Während im Westen die Beziehungen mit den USA angespannt sind, steht Europa zunehmend vor der Herausforderung, sich selbst zu behaupten. Neben großen Gefahren für den Kontinent bewerten Kommentatoren auch die Chance, künftig auf eigenen Füßen zu stehen.
Der Google-Mutterkonzern Alphabet muss in Zukunft Daten seiner Suchmaschine mit Konkurrenten teilen, entgeht aber der Zerschlagung: Weder der Browser Chrome noch das Betriebssystem Android müssen verkauft werden. Dies entschied ein US-Gericht im Rahmen eines schon seit fünf Jahren laufenden Rechtsstreits um die Monopolstellung des Konzerns. Für die Medien hat dieses Urteil auch Folgen für Europas Digitalpolitik.
Im April 2026 finden in Ungarn Parlamentswahlen statt. Premier Viktor Orbán und seine Partei Fidesz sind seit 2010 durchgehend am Ruder. Wie schon in früheren Legislaturperioden verfügen sie auch jetzt über eine Zweidrittelmehrheit im Parlament. Nun droht ihnen aber eine ernsthafte Herausforderung durch Péter Magyar und seine im Vorjahr gegründete Partei Tisza. Laut Umfragen liegen Magyar und seine Partei gegenwärtig vorne.