Das französische Überseegebiet Neukaledonien soll mehr staatliche Souveränität erhalten, aber weiter zur Republik gehören. Darauf einigten sich Unterhändler aus Paris und den politischen Lagern der südpazifischen Inselgruppe. Im Mai 2024 hatte dort eine geplante Wahlrechtsreform zugunsten zugezogener Festlandfranzosen zu blutigen Unruhen geführt. Mit Lob und Skepsis schaut Europas Presse nun auf den Kompromiss.
US-Präsident Donald Trump hat den Ton gegenüber Russland verschärft. Die Ukraine soll mit von der Nato finanzierten US-Waffen, einschließlich Patriot-Raketen, ausgestattet werden. Und sofern es binnen 50 Tagen keine Einigung zur Beendigung des Krieges gibt, werde Washington Strafzölle in Höhe von bis zu 100 Prozent gegen Russland und dessen Handelspartner verhängen. Was sich durch diese Ankündigungen ändert, analysiert Europas Presse.
Aufgrund eines Datenlecks mit Angaben zu 19.000 Menschen hat die britische Regierung ab August 2023 Tausende Afghanen zu ihrem Schutz vor den Taliban nach Großbritannien gebracht – Kostenpunkt bisher 400 Millionen Pfund. Datenpanne wie Evakuierung wurden jedoch durch eine – jetzt gerichtlich aufgehobene – geheime Unterlassungsverfügung, eine sogenannte 'Super-Injunction', streng geheim gehalten.
Jeder fünfte Mensch in Dänemark hat homophobe Ansichten. In einer repräsentativen Studie gaben 22 Prozent der Teilnehmer an, dass sie Sex zwischen zwei Personen des gleichen Geschlechts moralisch verwerflich finden. Besonders verbreitet sind diese Ansichten unter Muslimen und einigen christlichen Glaubensgemeinschaften wie den Zeugen Jehovas oder lutherischen Fundamentalisten. Die Presse im Land zeigt sich besorgt.
Auf Kreta hat die Ankunft von Migranten via Libyen in den letzten Wochen rapide zugenommen. Griechenlands Regierung hat nun beschlossen, dass für zunächst drei Monate keine Asylanträge von Bootsflüchtlingen mehr bearbeitet werden. Die Ankommenden sollen "festgenommen und inhaftiert" werden, erklärte Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis. Dazu soll ein Haftlager für Migranten auf Kreta errichtet werden. Die Landespresse ist geteilter Meinung.
Seit Tagen kommt es im südspanischen Torre-Pacheco zu Krawallen und rassistischen Gewaltausbrüchen. Nach einem Angriff auf einen Rentner durch Jugendliche mit Migrationshintergrund hatten Rechtsextreme zur "Jagd auf Migranten" in dem Ort aufgerufen, wo viele landwirtschaftliche Hilfskräfte aus Marokko leben. Die Polizei schickte Verstärkung in die Stadt, zehn Personen wurden festgenommen.
Die Sorge vor schädlichen Einflüssen von Künstlicher Intelligenz auf die Menschheit treibt zahlreiche Beobachter um. Eine Studie des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP) befeuert nun die Befürchtung, dass KI den menschlichen Fortschritt verlangsamt. Autoren machen Vorschläge, welche Stellschrauben Verantwortliche drehen können, um den Einfluss der KI in die richtige Richtung zu lenken.
Weltweit haben Menschen am Freitag dem Massaker von Srebrenica vor 30 Jahren gedacht. Im Juli 1995, während des Bosnienkriegs, eroberten bosnisch-serbische Milizen eine von den Vereinten Nationen eingerichtete Schutzzone und töteten über 8.000 Bosniaken. International ist das Verbrechen inzwischen als Genozid anerkannt. Warum das Gedenken weiter akut ist, zeigt ein Blick in Europas Presse.
Neue Runde im Zollpoker: US-Präsident Trump will ab dem 1. August Zölle von 30 Prozent auf Waren aus der EU und Mexiko erheben. Die EU-Kommission setzt auf die noch laufenden Verhandlungen: Eine eigentlich für den heutigen Montag terminierte Einführung von Gegenzöllen auf US-Waren wurde bis zum Monatswechsel aufgeschoben. Die Medien beleuchten Trumps Strategie und Europas Widerstandskraft.
30 Mitglieder der PKK haben am Freitag im Nordirak ihre Waffen verbrannt und damit einen symbolischen Schritt getan zur Beendigung ihres seit 1984 andauernden Aufstands gegen den türkischen Staat. Ein Anführer sagte, man wolle nun versuchen, die Ziele mit politischen Mitteln zu erreichen. Die Presse erörtert die Perspektiven des Friedensprozesses.
Die Ermittlungsbehörde der Ukraine hat ein Verfahren gegen Witalij Schabunin eingeleitet. Er ist Leiter des 'Zentrums zur Bekämpfung der Korruption' und einer der bekanntesten zivilgesellschaftlichen Aktivisten des Landes, gleichzeitig dient er freiwillig in der Armee. Nun wird ihm vorgeworfen, sich dem Militärdienst entzogen und ein für die Armee bereitgestelltes Auto privat genutzt zu haben. Die Medien reagieren alarmiert.
Der durch Abgeordnete von Rechtsaußen-Parteien eingebrachte Misstrauensantrag gegen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ist gescheitert. Im Europaparlament stimmten nur 175 Abgeordnete für die Initiative – doch mehr als doppelt so viele dagegen. Zur Annahme des Antrags hätten ihn zwei Drittel der Anwesenden unterstützen müssen. Europas Medien ziehen unterschiedliche Schlüsse aus dem Ausgang des Votums.