Was tun gegen Homophobie in Dänemark?

Jeder fünfte Mensch in Dänemark hat homophobe Ansichten. In einer repräsentativen Studie gaben 22 Prozent der Teilnehmer an, dass sie Sex zwischen zwei Personen des gleichen Geschlechts moralisch verwerflich finden. Besonders verbreitet sind diese Ansichten unter Muslimen und einigen christlichen Glaubensgemeinschaften wie den Zeugen Jehovas oder lutherischen Fundamentalisten. Die Presse im Land zeigt sich besorgt.

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Berlingske (DK) /

Mehr Sexualerziehung in den Schulen

Der Staat darf dieser Entwicklung nicht tatenlos zuschauen, sondern muss handeln, fordert Berlingske:

„Studien zeigen, dass Sexualerziehung die Neigung junger Menschen zu Homophobie verringern kann. ... Auch die Leiterin der Organisation LGBT+ Danmark, Susanne Branner Jespersen, weist darauf hin, dass eine stärkere Fokussierung auf Sexualerziehung in Grundschulen sowie in muslimischen Privatschulen ein offensichtlicher Ansatzpunkt sei. Dies scheint naheliegend. Homophobie hat nirgendwo Platz – und schon gar nicht im heutigen Dänemark.“

Jydske Vestkysten (DK) /

Den Elefanten im Raum ansprechen

Jydske Vestkysten fordert, die Augen nicht vor dem Problem zu verschließen:

„Wir müssen über das Offensichtliche reden. Die Studie zeigt, dass das Problem in muslimischen Gemeinschaften besonders weit verbreitet ist. Das bedeutet nicht, dass alle Muslime diese Ansichten teilen. Es gibt viele Muslime, die für ein offeneres Dänemark leben und kämpfen. Es geht hier nicht um die Religion als solche – es geht um Fundamentalismus und Dogmen, die in einer freien Gesellschaft keinen Platz haben. Denn in Dänemark lieben wir, wen wir wollen.“