Was schützt vor Cyberangriffen?

Noch ist unklar, wer hinter dem jüngsten Cyberangriff steckt, der in etwa 80 Ländern für Ausfälle sorgte. Doch auch ohne den Urheber zu kennen, kann man sich vor der nächsten Attacke schützen, sind sich viele Kommentatoren sicher. Einige fordern: Ist der Täter bekannt, muss er härter als bisher bestraft werden.

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Deutschlandfunk (DE) /

Sicherheitslücken als Lieblingsspielzeug

Für den Deutschlandfunk wird eine Lösung des Problems auch im Inland verhindert:

„Wir müssen dafür sorgen, dass endlich die Sicherheitslücken geschlossen werden, die diese Angriffe überhaupt erst möglich machen. Und wir müssen in widerstandsfähige Computersysteme investieren. Beide Forderungen sind in Politik und Wirtschaft nicht sehr beliebt. Sicherheitslücken konsequent zu schließen würde nämlich bedeuten, den Sicherheitsbehörden und Militärs ihre Lieblingsspielzeuge wegzunehmen. Denn jede digitale Waffe, jedes Überwachungsprogramm, jede Spionagesoftware setzt eine solche Sicherheitslücke voraus. Werden die geschlossen, können auch die deutschen Sicherheitsbehörden ihre Bundestrojaner vergessen. ... Warten wir also auf die nächste Cyberattacke.“

The Times (GB) /

Jetzt heißt es zurückschlagen

Im Kampf gegen Hacker darf der Westen nicht zimperlich sein, mahnt The Times:

„Starke Abwehrmaßnahmen und ein kompromissloser Gegenangriff sind die richtige Antwort. ... Der britische Verteidigungsminister Michael Fallon hat für Stirnrunzeln gesorgt, als er mit einem konventionellen militärischen Schlag gegen Cyberangreifer drohte. Doch ist er auf dem richtigen Weg. Hacker leben hier, in der realen Welt, und in genau dieser Welt müssen sie auch verfolgt und gestoppt werden, wenn sie Gesetze oder internationale Normen brechen. Das ist nicht leicht, aber möglich. Fragen Sie Julian Assange.“

Aamulehti (FI) /

Antivirenprogramm und Updates bringen schon viel

Für den normalen Nutzer bleibt die Gefahr von Cyberangriffen trotz allem begrenzt, beruhigt Aamulehti:

„Der große Cyberangriff hat zu Wochenbeginn weltweit Schäden angerichtet, in der Ukraine waren zahlreiche grundlegende Dienstleistungen betroffen, was auch hierzulande zu Sorgen geführt hat. ... Die Bedrohung der Datensicherheit für den normalen Internetnutzer sollte jedoch nicht übertrieben dargestellt werden. Für ihn reichen meist herkömmliche Datenschutzmaßnahmen wie ein funktionierendes Antivirenprogramm, regelmäßige Aktualisierungen, gesundes Misstrauen und ausreichend komplizierte Passwörter, um sich zu schützen.“