Schweden schockiert: Spielende Kinder angeschossen

Im Stockholmer Vorort Huddinge sind am Wochenende zwei spielende Kinder durch Schüsse verletzt worden. Neun Menschen wurden in diesem Zusammenhang verhaftet, einer ist erst 17 Jahre alt. Die Ermittler gehen von einem Versehen aus. Schwedens Presse fragt sich angesichts des Vorfalls, wie das Land im Kampf gegen Bandenkriminalität und schwierige Verhältnisse in den Vorstädten mittlerweile dasteht.

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Expressen (SE) /

Mehr Härte gegenüber jugendlichen Kriminellen

Expressen fordert ein Durchgreifen der Regierung:

„Gute Schulen und eine funktionierende Sozialarbeit sind wichtige Voraussetzungen, um zu verhindern, dass junge Menschen in kriminelle Banden hineingezogen werden. Aber das ist nicht genug. Es muss einfacher werden, Kinder in Haft zu nehmen. Fußfesseln und einstweilige Verfügungen müssen großzügig eingesetzt werden, die jungen Gangster müssen buchstäblich von der Straße geholt werden. ... Den Weg Richtung Bandenkriminalität schlagen bereits Kinder ein. Das ist eine Tatsache. Und Ministerpräsident Stefan Löfven kann sie nicht weiter ignorieren.“

Sydsvenskan (SE) /

Die Polizei ist an den Banden dran

Sydsvenskan erteilt Rufen nach härteren Strafen eine Absage:

„Zwar ist das Unvorstellbare passiert, zwei Kindern wurde an einem Samstagabend in die Beine geschossen. Dennoch geht es in die richtige Richtung. Diese Woche wurden viele Personen des sogenannten Vårby-Netzwerks zu langen Haftstrafen verurteilt. Die Informationen, die durch das geknackte Kommunikationstool Encrochat und seit einiger Zeit auch durch die Operation Trojan Shield gesammelt werden, entlarven diejenigen, die dachten, sie hätten einen sicheren Hafen, um Mordpläne zu schmieden und ihren Waffen- und Drogenhandel zu betreiben. Nach vielen Jahren scheint die Polizei den Banden endlich auf der Spur zu sein.“