Wie gefährlich wird es zwischen Indien und Pakistan?
Indien hat Ziele im Nachbarland Pakistan und im von Pakistan kontrollierten Teil der umstrittenen Region Kaschmir angegriffen. Neu-Delhi zufolge habe man ausschließlich "terroristische Infrastruktur" beschossen. Islamabad hingegen spricht von 26 getöteten Zivilisten und kündigte Vergeltung an. Die neue Eskalation des langjährigen Konflikts folgt auf einen Terroranschlag auf Touristen im von Indien kontrollierten Teil Kaschmirs.
Atomare Eskalation möglich
Es besteht die Gefahr, dass der Konflikt außer Kontrolle gerät, mahnt The Spectator:
„Beide Länder haben seit ihrer letzten Konfrontation im Jahr 2019 ihre militärischen Kapazitäten erheblich ausgebaut. Die beiden atomar bewaffneten Nachbarn haben drei Kriege gegeneinander geführt – 1948, 1965 und 1971 – und sind seit ihrer Unabhängigkeit mehrfach aneinandergeraten. Die von beiden Staaten beanspruchte Region Kaschmir ist dabei ein ständiger Brennpunkt. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass in dieser unvorhersehbaren und gefährlichen Situation besonnene diplomatische Stimmen die Oberhand behalten und alles getan wird, um eine weitere Eskalation des Konflikts zu verhindern. Die Gefahr, dass diese Krise in einen umfassenden Krieg mit möglicherweise atomaren Waffen eskaliert, ist durchaus real.“
Epoche der Instabilität bricht an
Blogger Kirill Schulika beschreibt auf Facebook eine globale Tendenz:
„Was Indien und Pakistan betrifft, müssen wir einen umfassenden Prozess der Zerstörung der Weltordnung konstatieren, die nach dem Kalten Krieg entstanden war. Dieser Prozess läuft nicht nur in Europa, sondern in der ganzen Welt. Schaut euch an, in welche Bewegung Afrika geraten ist. ... Deshalb wundert euch nicht, es kann an allen Brennpunkten losgehen, auch auf der koreanischen Halbinsel. Die Epoche der weltweiten Instabilität lässt niemanden in Ruhe. ... Die Stabilität ist weg, Turbulenzen haben begonnen. Ein durchaus vorhersagbarer und zugleich überraschender Lauf der Geschichte.“