Wie wird Englands Wasser wieder sauber?

Ein Untersuchungsbericht zeichnet ein düsteres Bild von der seit den 1980er Jahren privatisierten Wasserversorgung in England: Unwirtschaftlichkeit, missachtete Umweltstandards, Lecks und schlechte Wasserqualität. Umweltminister Steve Reed hat nun erste Konsequenzen gezogen. Die bisherige Aufsichtsbehörde für Wasserwirtschaft soll abgeschafft und komplett neu aufgestellt werden.

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The Guardian (GB) /

Rettung mit Steuergeldern nicht verdient

The Guardian ist sauer:

„Verärgerte Kunden haben keine andere Wahl, als weiterhin Rechnungen zu bezahlen, die in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich um ein Drittel steigen werden. ... Und gleichzeitig stellen sie sich die Frage, wie wir es zulassen konnten, dass ein so kostbares Gut so schlecht verwaltet wurde – und das ausgerechnet während wir in eine neue Ära mit Sommerdürren und Winterüberschwemmungen eintreten. ... Thames Water sollte ruhig in die Insolvenz gehen, da es nichts getan hat, um eine Rettung durch den Steuerzahler zu verdienen. ... Politiker müssen einen angemesseneren Weg finden, um zu zeigen, dass Versagen zu Konsequenzen führt – und zwar nicht nur für den Steuerzahler.“

The Economist (GB) /

Jetzt die richtigen Weichen stellen

Expertenwissen ist gefragt, meint The Economist:

„Die Briten haben genug davon, mit ansehen zu müssen, wie überlastete Abwasserkanäle und Kläranlagen bei starkem Regen ungeklärte Abwässer in Flüsse und Meere leiten. Am 18. Juli meldete die Umweltbehörde EA, die als Aufsichtsbehörde fungiert, für das Jahr 2024 insgesamt 75 'schwerwiegende' Vorfälle von Verschmutzung, die wahrscheinlich zum Tod von Fischen oder zu Gesundheitsproblemen bei Badenden führten. Im Vorjahr waren es noch 47 Vorfälle. ... Es erscheint sinnvoll, Ökonomen, Ingenieure und Umweltwissenschaftler an einen Tisch zu bringen. Doch es wird Jahre dauern, bis wir wirksame Veränderung sehen.“