Kann sich Polen vor russischen Drohnen schützen?

Am Mittwoch ist in Polen eine Militärdrohne abgestürzt. Polens Verteidigungsministerium beschuldigt Russland einer Provokation. Ähnlich wie vor drei Wochen in Litauen, stellt sich nun für die polnische Presse die Frage, inwieweit man im Ernstfall auf feindliche Drohnen vorbereitet wäre.

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Gazeta Wyborcza (PL) /

Momentan gefährlicher als Panzer

Gazeta Wyborcza fordert mehr Ausgaben für Luftverteidigung:

„Das russische Fluggerät wurde weder abgeschossen noch entdeckt. Das ist natürlich nicht einfach, da es sich um eine einzelne Drohne handelt, die hauptsächlich aus Verbundwerkstoffen besteht, also Materialien, die Radarwellen absorbieren. Das im Aufbau befindliche Ost-Schutzschild muss um Systeme zur Erkennung solcher Objekte erweitert werden. Derzeit sind diese wichtiger als Befestigungsanlagen. Russische oder belarusische Panzer stellen derzeit keine Bedrohung für uns dar, aber die Drohnen, mit denen die Russen unsere Verteidigung testen, schon.“

Newsweek Polska (PL) /

Selbst die Ukraine kann nicht alle abfangen

Eine lückenlose Abwehr hält Newsweek Polska jedoch für unrealistisch:

„Kurz gesagt, gehören kleine, billige, langsame und niedrig fliegende Bomben zu den am schwersten zu erkennenden Zielen. Und das gilt nicht nur für Polen. Selbst die Ukrainer, die wirklich Erfahrung mit der Abwehr hunderter solcher Angriffe haben, sind nicht in der Lage, alle abzufangen.“