Farage will massive Abschiebungen aus Großbritannien

Der britische Rechtspopulist Nigel Farage will mit radikalen Maßnahmen gegen illegale Einwanderung vorgehen: Sollte er Premierminister werden, würden Massenabschiebungen erfolgen – auch in Länder wie Iran, Eritrea oder Afghanistan. Auch möchte er Asylsuchende auf einsame britische Übersee-Gebiete bringen. Farages Partei Reform UK führt gegenwärtig in den Wählerumfragen deutlich, was die Labour-Regierung von Keir Starmer unter Druck setzt.

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The Times (GB) /

Wunder Punkt für schwächelnde Regierung

Farage spricht die Sorgen breiter Schichten an, konstatiert The Times:

„Farage warnt, Großbritannien sei aufgrund der wachsenden öffentlichen Frustration über die unkontrollierte illegale Einwanderung 'nicht weit von zivilen Ausschreitungen entfernt'. ... Das wird zweifellos bei dem Teil der Gesellschaft Anklang finden, der glaubt, dass die Regierung bei der Erfüllung ihrer vorrangigen Pflicht, nämlich dem Schutz des Staatsgebiets, kläglich versagt hat. Wie eine aktuelle Umfrage für diese Zeitung zeigt, ist Einwanderung das entscheidende Thema, das sogar die Wirtschaft und das Gesundheitswesen übertrifft. Politisch gesehen ist es eine unerschöpfliche Quelle, die einen endlosen Strom von Angriffsmöglichkeiten gegen eine schwächelnde Regierung verspricht.“

The Independent (GB) /

Besser rüberbringen, was schon getan wird

Die beste Verteidigung gegen Farages Forderungen sind Argumente und Aufklärung, findet The Independent:

„Was Farage vorschlägt, hätte kaum oder gar keine Auswirkungen auf den Rückstau an Asylanträgen. Gibt es wirklich viele, die Farages Ansicht teilen, dass illegal eingereiste Einwanderer sogar in Länder zurückgeschickt werden sollten, in denen ihnen Folter droht? ... Vorrangig muss die Regierung weitaus größere Anstrengungen unternehmen, die von ihr geleistete Arbeit zu kommunizieren – beispielsweise bei der Aushandlung von Rückführungsabkommen und der Bekämpfung illegaler Arbeit im Vereinigten Königreich. Und dafür sorgen, dass diese Maßnahmen beibehalten werden.“