Eine freiheitsliebende Kuh verlässt die EU

Der Aufschrei in sozialen Medien zeigte wohl Wirkung: Die bulgarische Kuh Penka wird nicht geschlachtet, obwohl sie im Mai einen Ausflug ins Nicht-EU-Land Serbien unternommen hatte. Die Veterinärbehörden wollten sie mit dem Verweis auf Einfuhrvorschriften töten. Doch nachdem dem Tier ein makelloser Gesundheitszustand bescheinigt wurde, darf es weiterleben. Die Episode ist ein gefundenes Fressen für Journalisten.

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24 Chasa (BG) /

Penka kann keine Verbotsschilder lesen

24 Chasa freut sich, dass das Tier weiterleben darf und verdammt die Brüsseler Bürokratie:

„Wer hatte überhaupt die Idee, administrative Verbote für Tiere zu erlassen? Gibt es etwa ein Schild in Kuhsprache, das lautet: 'Grenzgänger werden kostenpflichtig geschlachtet'? Die Bulgaren, die jedes Wochenende nach Serbien fahren, um sich den Bauch mit Pljeskavica vollzuschlagen, werden doch auch nicht als potentielle bakterielle Gefährder angesehen. … Bürokratie und Scheuklappen-Denken werden uns eines Tages noch den Kragen kosten, Ihr werdet schon sehen. Hätten die Medien nicht reagiert, hätte Penka für nichts und wieder nichts mit dem Leben bezahlt.“

Svenska Dagbladet (SE) /

Die EU ist schuld, der Rinderwahn vergessen

Svenska Dagbladet stört sich insbesondere an der medialen Aufmerksamkeit in Großbritannien, wo der Daily Telegraph eine Petition zum Schutz der Kuh startete:

„Britische Journalisten haben viele Jahre lang erfolgreich halbe und ganze Lügen über die EU herausgeblasen. ... So wird es für Journalisten zum Normalfall, solche Texte zu kopieren, ohne sich überhaupt die Frage zu stellen, ob vielleicht etwas anderes hinter der Geschichte um Penka stecken kann, als dass EU-Regeln hirnrissig sind und von Bürokratie-Idioten erlassen wurden, nur um normale Menschen und vor allem vernünftige Briten zu ärgern. ... Aus welchem Land kam noch mal der Rinderwahn? Eine tödliche Krankheit, der auch hunderte Menschen zum Opfer fielen? Großbritannien. Es gibt allen Grund, den bulgarischen Behörden für ihren beispielhaften Einsatz im Sinne des EU-Seuchenschutzes zu danken.“