Bauern in Nordeuropa leiden unter Dürre

Hitze und kaum Niederschläge über Wochen bringen Landwirte im Norden Europas an den Rand ihrer Existenz. Extreme Trockenschäden werden aus Lettland vermeldet. In Schweden und Dänemark schlachten Bauern ihr Vieh, weil nicht genug Futter da ist. Was muss getan werden, um den Landwirten unter die Arme zu greifen?

Alle Zitate öffnen/schließen
Sydsvenskan (SE) /

Schweden, kauft einheimisches Fleisch!

Regierung und schwedische Bürger sind gemeinsam gefragt, wenn es darum geht, die Landwirte zu unterstützen, fordert Sydsvenskan:

„Jetzt wird Schwedens Notfallbereitschaft getestet. ... Unsere Landwirtschaft muss in der Lage sein, einen trockenen Sommer zu überleben. Regierung und Parlament müssen Vorschriften und Routinen überprüfen. Bauern in der Krise müssen schnell die Unterstützung bekommen, die sie brauchen, und ihre Mitbürger können ihren Teil beitragen, indem sie schwedisches Fleisch an der Theke wählen. So werden Bauern, die gezwungen sind, Teile ihres Viehbestands zu töten, zumindest ein bisschen besser bezahlt.“

Dienas Bizness (LV) /

Landwirte brauchen Versicherungen

Lettischen Landwirten macht nicht nur die aktuelle Dürre zu schaffen, konstatiert Dienas Bizness und fordert die Einführung einer Versicherung gegen Einnahmeausfälle:

„Auch die Betreiber von Skigebieten haben nach einem warmen Winter mit wenig Schnee große Verluste. Und die Unternehmen, die Kredite aufgenommen haben, ihre Produkte exportieren und auf einmal auf den Exportmärkten einen Rückgang erleben, bekommen keine Entschädigung. ... Das Landwirtschaftsministerium, das in den vergangenen Jahren von der Bauern- und Grünen-Partei geführt wurde, sollte endlich aufhören zu faulenzen und darüber nachdenken, wie man ein Risikoversicherungssystem in der Landwirtschaft einführen könnte. Denn ohne die staatliche Beteiligung schaffen wir es nicht.“

Der Nordschleswiger (DK) /

Bauern dürfen nicht allein den Preis zahlen

Staatliche Hilfe für die Bauern fordert auch Der Nordschleswiger:

„Sommerferien oder nicht: Das Parlament muss dringlichst ein Paket schnüren, das den Landwirten entgegenkommt. Für das Wetter sind die Politiker zwar nicht verantwortlich, aber für Regeln und Gesetze: Zahlungen an die Landwirte können vorgezogen, ausstehende Rechnungen der Landwirte ausgesetzt werden. Die Landwirtschaftsverbände haben einen ganzen Katalog an Vorschlägen wie den Landwirten unter die Arme gegriffen werden kann. Wenn nicht jetzt gehandelt wird, zahlen Bauern und ihre Familien den Preis - und das ohne Einfluss auf ihre eigene Situation. Das frustriert neben dem guten Wetter am meisten.“