Polnischer Busbauer unter Korruptionsverdacht

Im Rahmen einer vereinbarten Lieferung von 175 Diesel- und Trolleybussen des polnischen Herstellers Solaris an Rigas Verkehrsbetriebe Satiksme sollen Schmiergelder in Höhe von rund 800.000 Euro geflossen sein. Im Zuge der Ermittlungen von lettischen und polnischen Korruptionsbehörden wurden mehrere Personen festgenommen. Gehen die Behörden den Sumpf der Korruption nun ernsthaft an?

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Neatkarīgā (LV) /

Ein echter Kampf gegen Korruption

Endlich gehen die Behörden gegen Korruption vor, freut sich Neatkarīgā:

„Schon seit Jahren wird im Stadtrat von Riga über Korruption gesprochen. Denken wir mal an den Bau der Südbrücke in Riga zurück, wo 50 Millionen zu viel gezahlt wurden. Die Opposition spricht schon lange über Bestechung in Riga. Doch leider folgten auf die Gerüchte keine Untersuchungen. ... Die Festnahme von sechs Personen und der Rücktritt des Bürgermeisters deuten nun darauf hin, dass diesmal die traditionellen Ausreden nicht ausreichen werden. Wir wissen noch nicht, welche Beweise die Antikorruptionsbehörde Knab hat und welche in Polen vorliegen. Doch es ist klar, dass die Untersuchungen diesmal ernst gemeint sind. Und es besteht die große Hoffnung, dass eine der festgenommenen Personen ihre Haut retten will und beginnt, mit den Ermittlern zu kooperieren.“

Dienas Bizness (LV) /

Behörden brauchen einen langen Atem

Trotz schwieriger Umstände hofft die Wirtschaftszeitung Dienas Bizness, dass die Arbeit der Antikorruptionsbehörde Knab von Erfolg gekrönt sein wird:

„Es sieht danach aus, als ob endlich scharf geschossen wird, da das Gericht dem Verdacht der Antikorruptionsbehörde nachgegangen ist und fünf von sechs festgenommenen Personen in Untersuchungshaft genommen hat. Darüber hinaus betrifft der Fall auch polnische Staatsbürger, weshalb mit polnischen Behörden zusammengearbeitet wird. Wir erwarten jetzt lange Gerichtsverhandlungen. Anwälte und Angeklagte werden immer wieder krank werden. Doch die Antikorruptionsbehörde darf den Prozess nicht fallen lassen. Dann würde das Vertrauen der Gesellschaft in diese Institution auf null sinken. Hoffentlich sammeln sie genug Beweise, damit das Verfahren nicht versandet.“