Dänemark: Schlammschlacht der Rettungsdienste

Die Behörden in Süddänemark haben einen Fall unlauteren Wettbewerbs öffentlich gemacht: Der dänische Rettungsdienstanbieter Falck soll den niederländischen Konkurrenten Bios mit einer Schmutzkampagne zweier PR-Firmen vom Markt gedrängt haben. Bios hatte 2014 eine Ausschreibung gegen Falck gewonnen, musste nach der Kampagne aber Konkurs anmelden. Dänische Medien finden das haarsträubend.

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Politiken (DK) /

Russische Verhältnisse

Die Desinformationskampagnen der PR-Agenturen machen Politiken wütend:

„Zwei dänische PR-Büros haben die Schmutzkampagne ausgeführt, um maximale Unsicherheit unter den Bürgern in Süddänemark zu schaffen, die vom Rettungsdienst in der Region abhängig sind. Eine der unfeinen Methoden war es, eine Facebook-Gruppe zu gründen, die ausschließlich das Ziel hatte, im Volk eine Stimmung gegen Bios zu schaffen. Angesicht der kommenden Parlamentswahl fürchten Regierung und Nachrichtendienst russische Desinformation und Kampagnen in den sozialen Medien. Aber schaut man auf die lumpigen Methoden, die die dänischen Kommunikationsbüros im Falck-Skandal angewandt haben, stehen sie den Russen in nichts nach.“

Jyllands-Posten (DK) /

Staat darf Trickser nicht mehr beauftragen

Für Jyllands-Posten ist klar, dass Falcks unrühmliches und möglicherweise ungesetzliches Tun Konsequenzen haben muss:

„Die Behörden, die Verträge mit Falck haben, sollten diese jetzt durchgehen und untersuchen, ob sie auf ehrliche Art und Weise zustande kamen. Es muss klar sein, dass Falck nicht mehr in Betracht kommt, wenn neu ausgeschrieben wird nach Ablauf der Verträge. Die Schweinerei, die sich Falck Bios und vielleicht auch anderen Konkurrenten gegenüber erlaubt hat, kann nicht mit Hinweis auf die Marktwirtschaft entschuldigt oder vergeben werden. Falck hat seine Rolle als Dienstleister für den öffentlichen Sektor in Dänemark ausgespielt.“