Satelliten-Start von England aus gescheitert
Großbritanniens erster Versuch, einen Satelliten von seinem Boden aus ins Weltall zu bringen, ist in der Nacht auf Dienstag misslungen. Zwar hob die fliegende Startrampe Cosmic Girl samt Trägerrakete wie geplant vom Flughafen Newquay ab, doch sie erreichte aufgrund einer technischen Unregelmäßigkeit nicht die nötige Flughöhe. Spott, aber auch Aufmunterung von der Landespresse.
Peinlich voreilige Euphorie
Mit Häme betrachtet The Spectator das Scheitern der Mission:
„Der Fehlschlag der allerersten Satellitenmission, die von britischem Boden gestartet wurde, lässt eine Reihe von Menschen als töricht und dumm dastehen. Zu ihnen gehört auch George Freeman, der übermäßig begeisterte Wissenschaftsminister der Regierung. Der Tory-Minister war so aus dem Häuschen, dass er bei dieser 'historischen Mission' in Newquay dabei sein durfte, dass er den Erfolg der Mission herumposaunte, bevor dieser überhaupt feststand. 'Das ist ein historischer Moment für Großbritannien', erklärte er dem Daily Telegraph, kurz nachdem das Flugzeug mit der Rakete an Bord über dem Atlantik abgehoben hatte. 'Wir haben das Weltraumrennen in Europa gewonnen', so Freeman. Ähm, leider nein.“
Nicht aufgeben!
Der verpatzte Satelliten-Start sollte kein Anlass zum Grämen sein, findet The Times und bleibt optimistisch:
„Man geht davon aus, dass Raketen dieser Art fast jedes vierte Mal versagen. Es ist natürlich besonders bedauerlich, dass ein Fehler verhinderte, dass Großbritannien den ersten inländischen Start durchführte, aber technisch gesehen erreichte die Rakete sogar den Weltraum, bevor eine Fehlfunktion auftrat. Damit ist es das erste Objekt, das von britischem Boden aus gestartet wurde. Jedes Weltraumprogramm kämpft mit Fehlern. ... Großbritannien wird in Kürze wieder im Weltraum sein. The sky is not the limit.“