Der Bundestag hat am Dienstag Friedrich Merz zum neuen Kanzler gewählt – allerdings erst in einem zweiten Wahlgang: Beim ersten Anlauf hatten dem CDU-Vorsitzenden sechs Stimmen aus den Reihen der schwarz-roten Koalition zur Mehrheit gefehlt. Nach der Kanzlerwahl wurden auch die Kabinettsmitglieder vereidigt. Europas Medien suchen nach den Ursachen des verstolperten Starts und bewerten seine Folgen.

Indien hat Ziele im Nachbarland Pakistan und im von Pakistan kontrollierten Teil der umstrittenen Region Kaschmir angegriffen. Neu-Delhi zufolge habe man ausschließlich "terroristische Infrastruktur" beschossen. Islamabad hingegen spricht von 31 getöteten Zivilisten und kündigte Vergeltung an. Die neue Eskalation des langjährigen Konflikts folgt auf einen Terroranschlag auf Touristen im von Indien kontrollierten Teil Kaschmirs.

Ab dem heutigen Mittwoch kommen im Vatikan 133 Kardinäle zusammen, um einen Nachfolger von Papst Franziskus zu bestimmen. Jeden Tag gibt es vier Wahlgänge. Die Wahlzettel werden verbrannt und schwarzer Rauch steigt auf – solange bis weißer Rauch “Habemus Papam” verkündet. Kommentatoren nehmen das Prozedere unter die Lupe.

Nach Bekanntwerden eines israelischen Plans zur Eroberung und dauerhaften Besetzung des Gazastreifens haben Sprecher der Terrormiliz Hamas erklärt, keine Verhandlungen mehr über eine Waffenruhe führen zu wollen. Der israelische Armeechef Ejal Samir kündigte für die bevorstehende Operation die Einberufung Zehntausender Reservisten an.

Im Bundestag sollte am heutigen Dienstag Friedrich Merz (CDU) mit der Mehrheit von CDU, CSU und SPD zum neuen Bundeskanzler gewählt werden. Die drei Parteien verfügen über 328 Mandate. Im ersten Wahlgang erhielt er aber nur 310 Stimmen, sechs weniger als nötig. Europas Medien bewerteten im Vorfeld das politische Potenzial einer schwarz-roten Koalition.

Bei den Kommunalwahlen in einem Großteil der englischen Wahlkreise hat die rechtspopulistische Partei Reform UK stark zugelegt und wichtige Rathäuser gewonnen. Nationale Umfragen sehen die Partei von Nigel Farage im Stimmungshoch. Stünden aktuell Unterhauswahlen an – planmäßig erst für 2029 vorgesehen – wäre Reform UK demnach vor den traditionellen Volksparteien Labour und Conservatives stärkste Kraft im Land.

Bei der Wiederholung der Präsidentschaftswahl in Rumänien hat der ultrarechte Kandidat der AUR-Partei, George Simion, im ersten Wahlgang mit über 40 Prozent deutlich gewonnen. In der Stichwahl am 18. Mai tritt er gegen den parteilosen Bürgermeister von Bukarest, Nicușor Dan, an. Der sozialdemokratische Premier Marcel Ciolacu trat zurück, nachdem der Kandidat seiner Regierungskoalition, Crin Antonescu, nur Dritter geworden war.

In ganz Europa wird in dieser Woche des Weltkriegsendes und der Befreiung vom Nationalsozialismus gedacht. Wie üblich feiert Russland mit einer großen Militärparade am 9. Mai den Sieg über Hitler-Deutschland. Die Bemühungen des Kremls, seinen aktuellen Angriffskrieg in der Ukraine in diesen historischen Zusammenhang zu stellen, stoßen auf Widerspruch in Europas Presse.

Das Bundesamt für Verfassungsschutz hat die Alternative für Deutschland (AfD) als "gesichert rechtsextremistisch" eingestuft. Dies geschehe aufgrund ihrer die Menschenwürde missachtenden Prägung und zahlreicher Anhaltspunkte für Bestrebungen gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung, die sich verdichtet hätten. Europas Presse debattiert, was jetzt folgen könnte und sollte.

Die sozialdemokratische Labor-Party hat in Australien einen Erdrutschsieg errungen. Damit kann Premier Anthony Albanese mit einer absoluten Mehrheit von über 80 Parlamentssitzen weiter regieren. Die konservative Koalition aus Liberalen und Nationalen erlangte nur knapp 40 Sitze. Kommentatoren beleuchten die Ursachen und den Trump-Effekt.

Die Ukraine und die USA haben nach schwierigen Verhandlungen ein Rohstoffabkommen unterzeichnet. Beide Seiten sprechen von einer "historischen" Vereinbarung: Sie sieht die Schaffung eines gemeinsamen Investitionsfonds vor, der zunächst Mittel für den Wiederaufbau generieren soll. Die Medien beleuchten den Deal vorrangig unter dem Aspekt der Sicherheit und Souveränität der Ukraine.

Nach der Annullierung des ersten Wahlgangs vom November wegen vermuteter Manipulation sind die Rumänen am Sonntag erneut aufgerufen, über einen neuen Präsidenten abzustimmen. Als Kandidaten treten unter anderen Crin Antonescu für die Regierungskoalition aus Sozialdemokraten, Liberalen und Ungarnpartei, George Simion für die rechtsnationalistische AUR-Partei und Elena Lasconi von der liberalen Partei USR an.

Mehr Debatten