Nach Bekanntwerden eines israelischen Plans zur Eroberung und dauerhaften Besetzung des Gazastreifens haben Sprecher der Terrormiliz Hamas erklärt, keine Verhandlungen mehr über eine Waffenruhe führen zu wollen. Der israelische Armeechef Ejal Samir kündigte für die bevorstehende Operation die Einberufung Zehntausender Reservisten an.

Im Bundestag sollte am heutigen Dienstag Friedrich Merz (CDU) mit der Mehrheit von CDU, CSU und SPD zum neuen Bundeskanzler gewählt werden. Die drei Parteien verfügen über 328 Mandate. Im ersten Wahlgang erhielt er aber nur 310 Stimmen, sechs weniger als nötig. Europas Medien bewerteten im Vorfeld das politische Potenzial einer schwarz-roten Koalition.

Bei den Kommunalwahlen in einem Großteil der englischen Wahlkreise hat die rechtspopulistische Partei Reform UK stark zugelegt und wichtige Rathäuser gewonnen. Nationale Umfragen sehen die Partei von Nigel Farage im Stimmungshoch. Stünden aktuell Unterhauswahlen an – planmäßig erst für 2029 vorgesehen – wäre Reform UK demnach vor den traditionellen Volksparteien Labour und Conservatives stärkste Kraft im Land.

Bei der Wiederholung der Präsidentschaftswahl in Rumänien hat der ultrarechte Kandidat der AUR-Partei, George Simion, im ersten Wahlgang mit über 40 Prozent deutlich gewonnen. In der Stichwahl am 18. Mai tritt er gegen den parteilosen Bürgermeister von Bukarest, Nicușor Dan, an. Der sozialdemokratische Premier Marcel Ciolacu trat zurück, nachdem der Kandidat seiner Regierungskoalition, Crin Antonescu, nur Dritter geworden war.

In ganz Europa wird in dieser Woche des Weltkriegsendes und der Befreiung vom Nationalsozialismus gedacht. Wie üblich feiert Russland mit einer großen Militärparade am 9. Mai den Sieg über Hitler-Deutschland. Die Bemühungen des Kremls, seinen aktuellen Angriffskrieg in der Ukraine in diesen historischen Zusammenhang zu stellen, stoßen auf Widerspruch in Europas Presse.

Das Bundesamt für Verfassungsschutz hat die Alternative für Deutschland (AfD) als "gesichert rechtsextremistisch" eingestuft. Dies geschehe aufgrund ihrer die Menschenwürde missachtenden Prägung und zahlreicher Anhaltspunkte für Bestrebungen gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung, die sich verdichtet hätten. Europas Presse debattiert, was jetzt folgen könnte und sollte.

Die sozialdemokratische Labor-Party hat in Australien einen Erdrutschsieg errungen. Damit kann Premier Anthony Albanese mit einer absoluten Mehrheit von über 80 Parlamentssitzen weiter regieren. Die konservative Koalition aus Liberalen und Nationalen erlangte nur knapp 40 Sitze. Kommentatoren beleuchten die Ursachen und den Trump-Effekt.

Die Ukraine und die USA haben nach schwierigen Verhandlungen ein Rohstoffabkommen unterzeichnet. Beide Seiten sprechen von einer "historischen" Vereinbarung: Sie sieht die Schaffung eines gemeinsamen Investitionsfonds vor, der zunächst Mittel für den Wiederaufbau generieren soll. Die Medien beleuchten den Deal vorrangig unter dem Aspekt der Sicherheit und Souveränität der Ukraine.

Nach der Annullierung des ersten Wahlgangs vom November wegen vermuteter Manipulation sind die Rumänen am Sonntag erneut aufgerufen, über einen neuen Präsidenten abzustimmen. Als Kandidaten treten unter anderen Crin Antonescu für die Regierungskoalition aus Sozialdemokraten, Liberalen und Ungarnpartei, George Simion für die rechtsnationalistische AUR-Partei und Elena Lasconi von der liberalen Partei USR an.

Nach einem tödlichen Angriff auf Touristen im indisch kontrollierten Teil von Kaschmir spitzt sich die Lage zwischen den verfeindeten Atommächten Indien und Pakistan zu. Neu-Delhi hat einen Vertrag über die Wassernutzung des Flusses Indus aufgekündigt, Pakistaner des Landes verwiesen und den Luftraum für Flüge aus dem Nachbarland gesperrt. Warum der Krisenherd gerade besonders explosiv ist, debattiert Europas Presse.

In Schweden sorgt die Bandenkriminalität weiter für Unruhe: Vergangene Woche wurden in Uppsala drei junge Männer erschossen und in Stockholm erlitten eine Frau und ihr Kleinkind bei einem Sprengstoffattentat auf ein Wohnhaus schwere Verletzungen. Kommentatoren debattieren, welche Maßnahmen sinnvoll wären.

In Kanada haben die regierenden Liberalen einen klaren Sieg eingefahren. Premier Mark Carneys Partei überholte die Konservativen und bleibt mit voraussichtlich 169 Parlamentssitzen knapp unter der absoluten Mehrheit. Carney kündigte an, die Beziehungen seines Landes zu "verlässlichen Partnern" wie Europa stärken zu wollen. Kommentatoren nehmen insbesondere die Motive der Wählerschaft in den Blick.

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