Bremst KI die menschliche Entwicklung aus?

Die Sorge vor schädlichen Einflüssen von Künstlicher Intelligenz auf die Menschheit treibt zahlreiche Beobachter um. Eine Studie des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP) befeuert nun die Befürchtung, dass KI den menschlichen Fortschritt verlangsamt. Autoren machen Vorschläge, welche Stellschrauben Verantwortliche drehen können, um den Einfluss der KI in die richtige Richtung zu lenken.

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Milliyet (TR) /

Am Scheideweg

Die Menschheit muss es schaffen, diese bedenkliche Entwicklung aufzuhalten, mahnt Milliyet:

„Der Bericht geht davon aus, dass die Menschheit an einem Scheideweg angelangt ist. In der neuen, von Künstlicher Intelligenz geprägten Ära werden sich die globalen Ungleichheiten verschärfen und die Anfälligkeit für wirtschaftliche und ökologische Schocks wird zunehmen, wenn nicht eine auf den Menschen ausgerichtete Entwicklungsperspektive umgesetzt wird. Das UNDP ruft die politischen Entscheidungsträger, die Wirtschaft und die Zivilgesellschaft dazu auf, entscheidende Schritte zu unternehmen, um im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz Chancen zu ergreifen und Krisen zu überwinden.“

Financial Times (GB) /

Menschen fördern statt abschaffen

Wie Schweden auf die Gefährdung von Jobs durch KI reagiert, lobt und erklärt Financial Times:

„Im Rahmen einer Vereinbarung zwischen Arbeitgebern, Gewerkschaften und Regierung können Arbeitnehmer eine Auszeit nehmen, um sich in einem neuen Bereich weiterzubilden. Dabei erhalten sie (bis zu einer bestimmten Obergrenze) 80 Prozent ihres Gehalts. Diese Politik steht im Einklang mit dem schwedischen Ansatz zur Bewältigung von Umbrüchen auf dem Arbeitsmarkt: 'Menschen schützen, nicht Arbeitsplätze'. Kreative Zerstörung ist notwendig, aber die Menschen sollten nicht den Preis dafür zahlen. Selbst wenn sich der angedrohte KI-'Tsunami' als harmlos erweisen sollte, werden die politischen Entscheidungsträger es nicht bereuen, dafür gesorgt zu haben, dass alle schwimmen können.“

The Economist (GB) /

Chatbots als Bedrohung für das Internet

Auf die ökonomischen Folgen für Anbieter von Inhalten im Netz macht The Economist aufmerksam:

„Da Nutzer ihre Fragen zunehmend an Chatbots statt an herkömmliche Suchmaschinen stellen, erhalten sie Antworten statt Links, denen sie folgen können. Das hat zur Folge, dass 'Content'-Anbieter – von Nachrichtenanbietern und Online-Foren bis hin zu Nachschlagewerken wie Wikipedia – alarmierende Rückgänge ihrer Besucherzahlen verzeichnen. ... Das Ende des Internets wurde bereits mehrfach vorhergesagt, zuerst durch soziale Netzwerke, dann durch Smartphone-Apps. Bislang ist es jedoch nicht eingetreten. KI könnte jedoch die bislang größte Bedrohung für das Internet darstellen. Wenn das Internet in seiner jetzigen Form weiterbestehen soll, müssen Websites neue Wege finden, um für ihre Inhalte bezahlt zu werden.“