Trump und Erdoğan rücken näher zusammen
Bei einem Treffen im Weißen Haus am vergangenen Donnerstag bekräftigten US-Präsident Donald Trump und sein türkischer Amtskollege Recep Tayyip Erdoğan die Vertiefung der strategischen Partnerschaft zwischen ihren beiden Ländern. Im Mittelpunkt der Gespräche standen einerseits die Themen Rüstung und Handel, andererseits die Ausarbeitung einer gemeinsamen Initiative für eine Waffenruhe in Gaza. Kommentatoren ordnen ein.
Begegnung auf Augenhöhe
Das Treffen hat gezeigt, welch großen Respekt Trump für Erdoğan hat, betont Habertürk:
„Bei der gestrigen Pressekonferenz im Weißen Haus haben die Lobeshymnen des US-Präsidenten ein neues Niveau erreicht. ... Es ist festzustellen, dass Trump der Türkei auf Augenhöhe begegnet. So sollte das im Normalfall auch sein, doch blickt Trump insbesondere auf internationale Institutionen und die meisten Länder von oben herab. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass sich seine Haltung gegenüber der Türkei im Vergleich zu seiner ersten Amtszeit [2017-2021] gravierend geändert hat. ... Nun respektiert er offenbar die Stärke, die die Türkei aus dem Handlungsspielraum gewonnen hat, den ihr ihre vielschichtige Außenpolitik der letzten Jahre verschafft hat.“
Türkischer Präsident vollzieht einen Spagat
Erdoğan setzt darauf, zwischen Washington und Moskau zu lavieren, schreibt news.bg:
„Erdoğan sucht die Gunst Trumps und ist bereit, Zugeständnisse in Fragen der russischen Ölimporte oder Palästina zu machen. Er weiß gleichzeitig aber auch, dass Moskau von Ankara abhängig ist. So verwandelt der türkische Präsident seine eigene Verwundbarkeit in ein Instrument der Einflussnahme. Die große Frage ist, wie lange er diesen Spagat durchhält und ob sein Versuch, sowohl Trumps Sympathien zu gewinnen als auch Vorteile aus den pragmatischen Beziehungen zu Moskau zu ziehen, Ankara nicht in eine Situation bringen wird, in der es sich für eine Seite entscheiden muss.“