Trump: Ukraine kann Tomahawk-Raketen bekommen

Donald Trump hat die Lieferung von Tomahawk-Raketen an die Ukraine als realistische Perspektive dargestellt. Der US-Präsident sagte am Montag, er habe dazu "so etwas wie eine Entscheidung" getroffen, wolle aber noch einige Fragen über die von Kyjiw mit dem weit reichenden US-Waffensystem geplanten Einsätze stellen. Putin hatte daraufhin erklärt, ihre Übergabe gefährde die reanimierten bilateralen Beziehungen zu den USA.

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Neatkarīgā (LV) /

Ausrüstung für den Kampf auf Augenhöhe

Neatkarīgā beschreibt die Notwendigkeit dieses Waffensystems für die Ukraine:

„In der aktuellen Kriegsphase sind Raketen sehr wichtig geworden, doch Russland verfügt über viele, die Ukraine hingegen nur über wenige. Um den Feind auf Augenhöhe bekämpfen zu können, benötigt die Ukraine zudem modernere Raketen. ... Die Tomahawk würden der Ukraine die Möglichkeit geben, bedeutende Angriffe auf russische Militärinfrastruktur wie Stützpunkte und Logistikzentren tief hinter der Frontlinie und außerhalb der Reichweite der aktuellen ukrainischen Waffen durchzuführen. .. Doch wie immer hängt alles von US-Präsident Donald Trump ab, der ständig seine Meinung ändert, und man weiß nie, was morgen, übermorgen oder in einer Stunde sein wird.“

24tv.ua (UA) /

Wunschtraum hier – Alptraum dort

24tv.ua analysiert:

„Wir leben heute in einer Welt, in der zwischen einer bloßen Idee und ihrer Verwirklichung buchstäblich nur eine einzige Unterschrift eines Friedensnobelpreis-Anwärters liegen kann. Deshalb sollten die Ukrainer nicht aufhören, von Tomahawks für die ukrainische Armee zu träumen und weiterhin an verschlossene Türen zu klopfen – denn einst galten selbst Javelin-Panzerabwehrraketen als etwas Unmögliches. Wenn uns diese Marschflugkörper geliefert werden, müssen wir vorbereitet sein und verstehen, was sie leisten können und warum die Russen solche Angst davor haben. Und das seit Generationen, denn Tomahawks waren schon gefürchtet, als Putin noch ein kleiner Beamter im sowjetischen KGB war.“

Radio Kommersant FM (RU) /

Allerletzte Warnung an Moskau

Radio Kommersant FM nimmt Trump nicht ab, dass er noch Abwägungen über die Tomahawk-Lieferungen anstellt:

„Die Aussage, der Chef des Weißen Hauses werde abwarten, was Kyjiw mit den Waffen vorhabe, sieht wie Arglist aus. Wie viele öffentliche und nicht-öffentliche bilaterale Treffen auf verschiedenen Ebenen, darunter auch auf Expertenebene, gab es schon? Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit sind die Ziele längst abgestimmt und alle Begründungen dafür eingeholt. Diese Äußerungen Trumps sind also rein politischer Natur und bedeuten, dass Washington zu einer neuen Eskalationsstufe bereit ist. Russland wird aufgefordert, seine Verhandlungsposition abzumildern, da sonst aus der Formulierung 'so gut wie entschieden' ein finales 'ist beschlossen' wird. “