Gaza-Abkommen: Risikofaktor Hamas
Trotz der feierlichen Unterzeichnung einer Gaza-Friedenserklärung am Montag hat die Hamas eine Fortsetzung des Kampfes gegen Israel angekündigt. Die Terrororganisation soll auf den Straßen von Gaza gegen bewaffnete Banden vorgegangen sein und sie veröffentlichte ein Video, in dem zu sehen ist, wie mehrere als "Kollaborateure" bezeichnete Menschen hingerichtet werden. Kommentatoren sind besorgt.
Bleibt alles beim Alten?
Nach Meinung der Gazeta Wyborcza ist die Hamas dabei zurückzukehren:
„Die Hamas hat während der zwei Jahre des Krieges enorme Verluste erlitten. Die meisten ihrer Anführer und Tausende ihrer Kämpfer sind ums Leben gekommen. Dennoch war sie immer in der Lage, neue Mitglieder zu rekrutieren – an Menschen, die bereit waren, gegen die israelische Armee zu kämpfen, mangelte es in Gaza nie. Die Kämpfer der Hamas kehren nicht nur zurück, um die Straßen der Enklave zu kontrollieren, sondern auch, um zu verhindern, dass andere Gruppen die Macht übernehmen.“
Zweistaatenlösung ist nicht gewollt
Irish Independent befürchtet, dass es sowohl Israel als auch der Hamas am Willen zu einem dauerhaften Frieden fehlt:
„Die Hamas hat schätzungsweise immer noch 15.000 Mitglieder in Gaza. Das ist ein großes Problem für die weitere Umsetzung von Trumps Friedensplan. ... Arabische Staaten werden keine Friedenstruppen entsenden, wenn diese gegen die Hamas kämpfen müssen, und Israel und die USA werden keine Gelder für den Wiederaufbau fließen lassen, wenn die Hamas diese wie in der Vergangenheit für sich abschöpft. ... Netanjahu seinerseits ist fest entschlossen, eine Zweistaatenlösung zu blockieren. ... Während der Krieg tobte, hat seine rechte Regierung alles getan, um die israelische Kontrolle über das Westjordanland auszuweiten.“
Hier herrscht die Miliz immer noch
Laut La Stampa hat sich in Gaza nichts zum Guten verändert:
„Sie haben gerade einmal vierundzwanzig Stunden gewartet. ... Dann haben die Taliban von Gaza – die Milizen der Hamas – wieder ihre üblichen grausamen Geschäfte aufgenommen. ... Unter dem Jubel der Menge (die zwangsweise versammelt wurde?) vollstrecken sie mit lautem Geschrei ihr strenges, brutales 'Dschihad-Recht': Eine Gruppe angeblicher Mitglieder rivalisierender Banden wird mit verbundenen Augen und auf den Knien mit Maschinenpistolensalven in den Rücken hingerichtet. ... Aus den Katakomben der Tunnel kommen sie wieder ans Licht – und bringen die Barbarei mit. Mit denselben Methoden, demselben Arsenal an Schrecken. Die Botschaft ist klar: Hier herrscht immer noch Hamas.“