Was tun gegen den Fachkräftemangel in Lettland?

Lettische Unternehmen wollen Menschen aus der Ukraine und Belarus anwerben, um gegen den Arbeitskräftemangel anzugehen. Verursacht wird dieser nicht nur durch einen wirtschaftlichen Boom, sondern auch, weil in den vergangenen Jahren Hunderttausende auf der Suche nach einem besseren Job das Land verlassen haben. Lettlands Medien fordern die Regierung zum Handeln auf.

Alle Zitate öffnen/schließen
Dienas Bizness (LV) /

Anwerbung und Ausbildung verbessern

Bauunternehmerin Baiba Fromane hofft in der Wirtschaftszeitung Dienas bizness auf die Tatkraft der Regierung:

„Die Baubranche boomt, aber dies bringt leider das ungelöste Problem des Arbeitskräftemangels mit sich. Deshalb sollte die neue Regierung eine weitgehende Vision entwickeln und entscheidende Dinge in die Hand nehmen. ... Bei den zu besetzenden Stellen kommen sieben von zehn aus der Baubranche. Deshalb sollte man die Bestimmungen des Kabinetts ergänzen, die vereinfachte Anforderungen und verkürzte Fristen zur Anwerbung von Gastarbeitern für einfache aber auch einige bestimmte qualifizierte Tätigkeiten vorsehen. … Doch das Problem erfordert auch langfristige Lösungen, darunter die Verbesserung der Ausbildung von Spezialisten der Baubranche.“

Diena (LV) /

Höhere Löhne und gute Laune

Was die Letten zu Hause halten würde, weiß Diena:

„Damit die Menschen nicht weiterhin Lettland verlassen, sind ein wettbewerbsfähiges Lohnniveau und soziale Garantien wichtig. Wir sollten den Politikern auch vertrauen können, wenn die Wirtschaft einmal nicht mehr wächst, sondern schrumpft. Auch dann müssen sie in der Lage sein, das Schiff des Staats erfolgreich durch alle Finanzstürme zu steuern. Wichtig ist auch die Stimmung in der Gesellschaft. Die Einwohner sollten nicht deshalb das Land verlassen, weil sie keine Lust mehr haben, ständige Wehklagen darüber zu hören, dass in Lettland alles schlecht ist und immer die anderen schuld sind. Und dass es überall in Europa besser bezahlte Arbeitsplätze und eine lebendigere Gesellschaft gibt.“