Frauen drängen nach vorn

Junge, weibliche Akteure wie Greta Thunberg oder Sanna Marin haben 2019 von sich reden gemacht. Doch auch etablierte Politikerinnen wie Jacinda Ardern oder Ursula von der Leyen bestimmten die Schlagzeilen. Ist das Zeitalter der Frauen angebrochen?

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Blick (CH) /

Keine Lust mehr auf die zweite Reihe

2019 war ein gutes Jahr für Frauen, findet der Blick - und nennt als Beispiel die Klimabewegung:

„Sie wird weltweit von jungen Frauen dominiert. Sogar China hat seine eigene Greta. Eine banale Erklärung: Frauen kümmern sich gern. Zum Beispiel um die Erhaltung der Umwelt. Weniger banal: Frauen haben keine Lust mehr, in der zweiten Reihe zu stehen. Warum sollten sie dort bleiben? Die Frauen haben begriffen, dass sie alles werden können: Kanzlerin, EU-Chefin, Bundespräsidentin. In ­Israel zeigt Haifas Bürgermeisterin, wie man eine Koalition mit Ultraorthodoxen und Muslimen führt. In Finnland ist die Regierung seit Dezember weiblich - allen fünf Parteien der Regierungskoalition stehen Frauen vor. Dabei ist es völlig unerheblich, ob all diese Frauen glühende Feministinnen sind.“

Badische Zeitung (DE) /

Die Hoffnung ist weiblich

Frauen haben vergangenes Jahr so viele Machtpositionen errungen wie niemals zuvor, stellt die Badische Zeitung zufrieden fest:

„Seit Herbst liegen die Geschicke von EU und Eurozone in den Händen zweier Frauen: Ursula von der Leyen, EU-Kommissionspräsidentin, und Christine Lagarde, Chefin der Europäischen Zentralbank. In der CDU hat Annegret Kramp-Karrenbauer den Machtkampf um den Parteivorsitz gegen zwei Männer gewonnen. Schaut man in den Norden Europas, kann man dort so etwas wie eine kleine feministische Revolution beobachten. ... Und wenn es hoffnungsvolle politische Zeichen für 2020 gibt, so stammen sie nicht von alten weißen Männern. Man muss die Polarisierer und Populisten nicht beim Namen nennen, die nichts als die eigene Machtsicherung betreiben. ... Es wäre letztlich auch gut für die Männer, wenn auf dieses Jahr der Frauen viele weitere folgten.“