EU will Künstliche Intelligenz regeln und fördern

Die EU-Kommission stellt am heutigen Mittwoch drei Papiere zum Thema Digitalisierung vor, ihrem zweiten Schlüsselprojekt neben dem Europäischen Grünen Deal. Die Brüsseler Behörde erläutert darin unter anderem, wie sie sich die Förderung und Regulierung Künstlicher Intelligenz vorstellt. Dafür ist es allerhöchste Zeit, finden Europas Medien.

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Le Monde (FR) /

Lieber frühzeitig anpacken

Gut, dass die EU bereits jetzt ethische Leitlinien für die Nutzung künstlicher Intelligenz erarbeiten möchte, lobt Le Monde:

„Wir sehen, dass es kompliziert ist, im Nachhinein den Markt für persönliche Daten zu regulieren. ... Deshalb ist es unabdingbar, dass die EU-Kommission dieses Mal die Regulierung einer Technologie im Voraus anpackt, während diese noch in den Kinderschuhen steckt. Die EU hat das Potential für einen Erfolg, wenn die Mitgliedsstaaten sich bewusst sind, was auf dem Spiel steht, und endlich bereit sind, in diesem strategisch wichtigen Bereich gemeinsam vorzugehen. Nachdem man sich bei den persönlichen Daten hat abhängen lassen, kann es sich Europa nun nicht leisten, die Einführung der KI zu verpassen. Denn davon hängt ab, ob der alte Kontinent seinen Weg zukünftig selbst bestimmt.“

De Volkskrant (NL) /

Digitales Wettrennen hat längst begonnen

Europa muss viel tun, wenn es im Wettbewerb mit den USA und China mithalten will, analysiert De Volkskrant:

„Der Markt wird dominiert von einigen wenigen mächtigen Unternehmen. ... Um dies zu verändern, wird Europa seine eigenen 'world leading cutting edge'-Technologien entwickeln müssen, auf der Grundlage europäischer Werte und mit hoher Priorität für Datenschutz und Transparenz. ... Die Zahl der Unternehmen, die KI nutzen, muss sich dem Bericht zufolge innerhalb der nächsten fünf Jahre verdreifachen. Dafür werden insgesamt 20 Milliarden Dollar aus privaten und öffentlichen Mitteln benötigt. ... Denn die Kommission weist darauf hin, dass in Europa 2016 bereits viel weniger in KI investiert wurde, als in Nordamerika und Asien. Diese Unterschiede werden nur noch größer werden.“