Spanien: Öffentlicher Dienst stellt sich neu auf

In der Allgemeinen Verwaltung Spaniens sollen im Jahr 2022 insgesamt 29.578 Stellen neu besetzt werden, davon 15.880 mit Neuzugängen und 9.591 über interne Beförderungen. Das ist die Einigung, die die spanischen Gewerkschaften nach mehrwöchigen Verhandlungen mit dem Finanzministerium erzielen konnten. Die Landespresse ist angetan.

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El País (ES) /

Die beste Entscheidung seit Langem

El País freut sich auf junge, leistungsstarke Beamte:

„Der Zeitpunkt hätte nicht besser gewählt werden können. Nach Angaben der OWZE ist Spanien nach Griechenland und Italien eines der Länder mit der höchsten Überalterung im öffentlichen Dienst. ... Spanien wurde auch mehrfach wegen der hohen Zahl der befristet Beschäftigten im öffentlichen Dienst gerügt. ... Im öffentlichen Dienst gibt es deshalb immer mehr Beschäftigte in unsicheren Arbeitsverhältnissen und immer weniger Arbeitnehmer mit einer soliden Karriere, was sich zwangsläufig auf die Effektivität und Effizienz auswirkt. ... Wenn wir qualitativ hochwertige öffentliche Dienstleistungen wollen, müssen wir über die notwendigen Humanressourcen verfügen, sowohl was die Quantität als auch die Qualität betrifft. “

La Vanguardia (ES) /

Mehr Beamte, besserer Bürgerservice?

La Vanguardia hofft auch, dass die Initiative mehr Effizienz der Verwaltung bringt:

„Spanien ist entgegen dem gängigen Klischee kein Beamtenstaat. ... Wenn man die Zahlen betrachtet, gibt es nicht mehr Beschäftigte im öffentlichen Dienst als in unseren Nachbarländern. In diesem Sinne ist die am Montag zwischen der Regierung und den Gewerkschaften erzielte Einigung über das größte öffentliche Beschäftigungsangebot in der Geschichte Spaniens keine Verschwendung der Regierung, sondern ein notwendiger Schritt. ... Doch die allgemeinen Zahlen bedeuten nicht automatisch einen besseren Bürgerservice. ... Das muss alles mit Sachverstand gemacht werden. Andernfalls bleibt der Satz 'Kommen Sie morgen wieder' möglicherweise weiterhin eine Untertreibung.“