Dänemark: Auf dem Weg zu ideologischen Tabus?
In Dänemark haben 28 Prozent der Gymnasial- und 19 Prozent der Grundschullehrer laut einer Untersuchung des Analysezentrums Vive bereits versucht, die Behandlung kontroverser Themen im Unterricht zu vermeiden. Insbesondere betrifft dies Themen in Verbindung mit dem Islam. Kommentatoren sind alarmiert.
Selbstzensur gefährdet unsere Freiheit
Berlingske warnt vor Schäden für die Demokratie:
„Die Selbstzensur der Lehrer ist ein großes Problem – für die Lehrer selbst, für die Schüler sowie auch für die dänische Gesellschaft als Ganzes. Wenn Themen aus Angst um die eigene Sicherheit oder wegen Konflikten im Klassenzimmer nicht unterrichtet werden, wird Dänemark zu einem unfreieren Land. Wir geben dem Veto der Tyrannei nach, kompromittieren unsere eigenen Werte und prägen die nächste Generation völlig falsch. Niemand sollte die Augen vor einer solchen Entwicklung verschließen können.“
Lehrer nicht allein lassen
Das Problem reicht weit über den Schulbetrieb hinaus, betont Jyllands-Posten:
„Meinungsfreiheit ist nicht nur ein gesetzliches Recht, sondern ein kulturelles Rückgrat. Genau deshalb dürfen gewalttätige Menschen niemals ein Vetorecht darüber haben, was im Klassenzimmer besprochen werden darf. ... Das erfordert Mut von den Lehrern. Aber noch mehr erfordert es die Unterstützung des Systems. Von Schulleitern, Verwaltungen und Politikern. Lehrer müssen wissen, dass sie nicht allein sind. Sie müssen besser unterstützt werden. Wir brauchen eine Schule, in der Gewalt, Drohungen und Schweigen verboten sind, in der kontroverse Themen nicht die Ausnahme, sondern der Trainingsplatz für demokratische Bildung sind.“