Asow-Soldat spricht vor griechischem Parlament

Selenskyj hat am Donnerstag per Online-Übertragung eine Rede vor dem griechischen Parlament gehalten. Er zeigte auch die Videobotschaft eines Mannes, der sich als Mitglied der griechischen Minderheit in der Ukraine vorstellte und in Mariupol kämpft. Dass dieser Mitglied des ultranationalistischen Asow-Regiments ist, hat zu Debatten in den Kommentarspalten griechischer Medien geführt.

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TVXS (GR) /

Das war eine Beleidigung

Der Syriza-Abgeordnete Giorgos Varemenos zeigt sich in TVXS entsetzt:

„Die Anwesenheit eines Vertreters eines Pro-Nazi-Bataillons im griechischen Parlament war beleidigend. Der ukrainische Präsident erklärte kürzlich auf die Frage eines amerikanischen Journalisten nach den Nazis des Asow-Bataillons, dass 'sie sind, wer sie sind, aber sie kämpfen'. Doch gerade weil sie so sind, wie sie sind, haben sie keinen Platz im griechischen Parlament. … Es war ein dunkles Kapitel in der Geschichte des griechischen Parlaments, und man sollte nicht behaupten, dass es die Schuld des Dolmetschers war, der das nicht verbergen konnte.“

Liberal (GR) /

Bitte keine Krokodilstränen!

Dimitris Kourkoulas, ehemaliger stellvertretender Außenminister der sozialdemokratischen Pasok und Botschafter bei der EU, kritisiert in Liberal die Reaktionen der linken Opposition:

„Gibt es rechtsextreme politische Gruppierungen in der Ukraine? Es gibt sie, und sie haben bei der letzten Wahl zwei Prozent bekommen. Erinnern wir uns daran, dass Syriza gemeinsam mit der rechtsextremen Anel regiert und sich bei entscheidenden Abstimmungen mit der faschistischen Chrysi Avgi verbündete. Gehören zum Asow-Bataillon auch Nazi-Elemente? Ja. Aber erinnern wir uns auch daran, dass im griechischen Parlament jahrelang Nazis saßen und dadurch finanziert wurden!“