Künstliche Intelligenz: Hat die Zukunft begonnen?
KI dringt in immer mehr Lebens- und Wirtschaftsbereiche ein – begleitet von vor Kurzem noch als Science Fiction geltenden Roboter- und Drohnentechnologien. Die Medien fragen sich, was da geschaffen und was zerstört wird.
Anfang einer neuen Ära
Für Les Echos markiert das scheidende Jahr den Beginn eines technologischen Umbruchs:
„2025 ist das Jahr, in dem zu neuen Formen der KI geforscht wird, die sich nicht mehr nur auf Sprache, sondern auch auf die sensorische Wahrnehmung der Welt konzentriert. 2025 ist der Beginn des rasanten Anstiegs von selbstfahrenden Fahrzeugen, die 80 Prozent weniger Unfälle haben. ... 2025 ist der Zeitpunkt, an dem die Robotik zeigt, dass sie humanoide Roboter für einige zehntausend Euro pro Einheit herstellen kann. … Die Investitionen in diese Technologien sind noch lange nicht abgeschlossen und die damit verbundenen Produktivitätssteigerungen haben sich gerade erst zu entfalten begonnen.“
Klassische Wirtschaftsprinzipien werden untergraben
Der Vermögensverwalter Julien Descombes sieht in Le Temps drei wirtschaftliche Risiken von KI:
„Während Menschen bisher nach Zeitaufwand abgerechnet haben, produziert KI zu geringen Kosten und zerstört damit die Preissetzungsmacht. Zweitens sind Softwareprogramme ohne eigene Technologie, die einfach auf Modellen von OpenAI oder Anthropic aufbauen, zum Scheitern verurteilt, sobald Giganten wie Microsoft oder Alphabet diese Funktionen integrieren. Und schließlich führt die Banalisierung von Fachwissen dazu, dass bestimmte technische Kenntnisse, die früher selten waren, nun für alle zugänglich sind. Dieser Trend mindert die Rentabilität von Berufen, die früher als besonders wertschöpfend galten.“
Die Blase droht zu platzen
Durch KI haben die Finanzmärkte 2025 einen Höhenflug erlebt, doch der ist mit Vorsicht zu genießen, mahnt Corriere della Sera:
„Die Blase existiert, sie ist real. Viele bestätigen dies, von der Federal Reserve bis hin zu Großbanken wie JP Morgan Chase, und selbst die Chefs der Unternehmen, die sie geschaffen haben, geben es zu. Für Jeff Bezos von Amazon ist sie harmlos: Sollte sie platzen, hinterlässt sie eine IT-Infrastruktur, die den weiteren technologischen Fortschritt vorantreiben wird. Google-Chef Sundar Pichai warnt hingegen, dass ein Platzen der Blase Konsequenzen für alle hätte, selbst für die etabliertesten Unternehmen. Wie zum Beispiel Google selbst.“