EU knöpft sich Google vor

Die EU-Kommission untersucht, ob Google mit dem Handy-Betriebssystem Android seine marktbeherrschende Stellung ausnutzt. Bedrängt Brüssel den Internetgiganten zu Unrecht oder verteidigt es die Interessen der Verbraucher?

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thejournal.ie (IE) /

Brüssel bremst erfolgreiche Firmen aus

Mit ihren Wettbewerbsverfahren gegen Unternehmen wie Google offenbart sich eine innovationsfeindliche EU, kritisiert das Onlineportal TheJournal.ie:

„Auf ausländische Unternehmen, die einen riesigen Marktanteil ganz einfach deshalb gewinnen, weil sie besser als alle anderen sind, reagieren die Kontinentaleuropäer so: Zunächst werden Millionen dafür ausgegeben, um mit diesen Unternehmen konkurrieren zu können und dann wird eine Unzahl von kartellrechtlichen Untersuchungen gegen sie eingeleitet. ... Wir müssen in der Lage sein, mit den Europäern im Rahmen einer Freihandelsgemeinschaft Geschäfte zu machen. Und das in einem Rahmen, wie es ihn gab, bevor die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft sich in das Monster verwandelte, das sie heute ist. Wir müssen kein integrierter Teil eines Bundesstaats sein, der sich im Niedergang befindet und dem es bei den Themen Wettbewerbsfähigkeit und Innovation an Ideenreichtum mangelt.“

De Volkskrant (NL) /

Das Sprachrohr der Verbraucher

Die EU schützt die Interessen der Verbraucher, lobt hingegen De Volkskrant das Wettbewerbsverfahren gegen Google:

„Es ist gut, dass die dänische EU-Kommissarin für Wettbewerb, Margrethe Vestager, eine Untersuchung zum Machtmissbrauch von Google einleitet. Android ist ursprünglich eine offene Plattform, die jeder für seinen eigenen Nutzen anpassen und für die jeder Produzent seine eigenen Apps anbieten kann. Vestager verdächtigt Google, unzulässigen Druck auf Hersteller auszuüben und Verbraucher zu benachteiligen. Außerdem steht Google durch sein Beinahe-Monopol Innovationen auf dem Markt mobiler Apparate im Weg. Die Europäische Kommission hat es zuvor bereits geschafft, den Internetgiganten Microsoft mit Hilfe von Megabußen zu disziplinieren. Der Fall gegen Google bestätigt, dass die EU bei der Vertretung der Verbraucherinteressen unverzichtbar ist.“