Neustart für Griechenlands Linke?

In Griechenland haben sich unter dem Dach der Demokratischen Allianz Disy fünf linke Parteien und Gruppierungen zusammengeschlossen, darunter auch die sozialdemokratische Ex-Regierungspartei Pasok. Griechische Kommentatoren betrachten das Bündnis mit gemischten Gefühlen.

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Ta Nea (GR) /

Allianz trägt historische Verantwortung

Die Disy kann Griechenland in die Zukunft führen, meint der ehemalige Pasok-Minister Tilemachos Chytiris in Ta Nea:

„In der Praxis sind Stabilität und ein Geist der Einheit nötig. Dadurch wird eine Erneuerung von Ideen und Ansichten entstehen. Die nächste Wahl - wann immer sie stattfindet (höchstwahrscheinlich 2018) - wird zeigen, wie es weitergeht. Es wird eine Koalitionsregierung geben, die unter der strengen Aufsicht von Kreditgebern steht. Schwierige Zeiten stehen uns also bevor. ... Wenn das Mitte-links-Spektrum sich neu organisieren kann, dann wird das in vielerlei Hinsicht ein Vorteil für die Demokratie und das Land sein. Jede weitere Verzögerung wäre ein Fehler! Wir haben eine historische Verantwortung.“

Dimokratia (GR) /

Partei der Betrüger

Die sozialdemokratische Partei Pasok und ihre korrupten Politiker wollen sich nur hinter dem neuen Bündnis verstecken, glaubt Dimokratia:

„Die Demokratische Allianz Disy versucht, das griechische Volk zu täuschen. Sie präsentiert sich als eine andere Partei und nicht als diejenige, die mit den größten Skandalen verbunden ist. ... Ihre Politiker zeigen ihre 'neuen Gesichter' und behaupten, die Lösungen für die Zukunft des Landes gefunden zu haben. Doch wenn man nur eine Viertelstunde den Reden im Kongress zuhört, vernimmt man den Durst nach Macht und die Rachegelüste. … Egal, wie sehr sich die Pasok - oder wie auch immer diese Partei sich nennt - liftet, und egal, wie viele Schönheitsoperationen sie macht: Sie braucht nicht zu glauben, dass die Griechen die Missetaten und Verfehlungen [während ihrer Regierungszeit] vergessen.“